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Samstag, 14. Mai 2011

Hydrophobia Prophecy




 


Hydrophobia Prophecy - ein wohlmöglich interessantes Indiespiel aus der großen weiten Welt der Steam-Gamesangebote. Dumm nur, dass auch jeder unbekannte Titel entweder saulangweilig ist und/oder nur wenig gut entwickelte Gameplayelemente hat und/oder total verbuggt ist.


Die letzten 2 Punkte treffen auf dieses Stück Software zu. Leider bietet das 3rd-Person-Vergnügen, das euch relativ schnell in die Story um Machtgerengel und Nanotechnologie reinschmeißt, nur wenig Story, obwohl es anfangs noch recht interessant zugeht.


Worum geht's?


Ihr seid... ein Mädchen, dessen Namen ich bereits wieder vergessen hab. Unterwegs in irgendeiner Stadt, aber eher im Underground - das auch über 3 Akte, die relativ kurz ausfallen (1 Stunde für einen maximal). Also nichts mit viel Außenarealen - hmm, kennt man doch - war's doch damals für Doom3 ein klitzekleiner Kritikpunkt, dass man - WENN man schonmal an die Marsoberfläche darf - nur Sekunden Bruchtteile wegen der mangelnden Sauerstoffversorgung hat um sich dort umzusehen.

Jedenfalls fragt sich der geneigte Käufer denn jetzt: "Wasser in großen Mengen befindet sich doch meist ganz natürlich unter freiem Himmel...warum also "Hydrophobia"?
Nun... ein zentrales Element stellt eine Überflutung der unteren Passagen, wo man sich umhertreibt, dar. Ihr seid mittendrin und habt mit durch sich öffnende Türen und dadurch strömendes Wasser mit echten Wellen zu tun - die sind relativ realistisch dargestellt worden dank nVidiaPhysx - und wissen auch Spaß zu machen - entweder watet ihr anstatt dass ihr noch laufen könnt oder könnt gar durch eine riesige anströmende Welle ein- und hindurchtauchen. Kleinere Aufgaben wie "Zerschieße das im Wasser hängende Stromkabel." oder "Lagere Kanister unter Wasser in einem riesigen Behälter, dass der Luftdruck ihn quasi nach oben drängt und einen Gang unter Wasser freilegt." wiederholen sich dabei ziemlich schnell.


Wie schaut es denn zumindest mit den Gegnern und der Action aus? Wenn die stimmt, wäre ja schonmal die bedürftige Story verschmerzbar. Aber auch da wurde weit gefehlt, da die Gegner ausschließlich Menschen sind und das hier nicht dem typischen Survival-Horror-Stoff dienlich ist. Man erwartet einfach irgendwie mehr, aber dann ist das Abenteuer auch schon vorbei. Ihr habt auch nur eine Feuerwaffe - eine Pistole, die mit verschiedenen Geschossen bestückt werden kann (Schall - unendlich, Normalbumbum, Dauerbumbum, Gel - eine Art Haftmine usw.) - da aber der Schall unendlich ist und man mit einem aufgeladenen Schuss so ziemlich jeden umhaut, hat mich das andere Zeugs nur beim Endkampf interessiert. Soviel erfährt man über seine Gegenspielerin nicht - da haut man ihr auch schon endgültig was auf das Fresschen. Zu allem Überfluss erhält man für die letzten 20 Minuten auch noch eine sehr interessante neue Fähigkeit: Wasser zu kontrollieren. In der Art wie Telekinese wird das angehoben und die so entstandene Wassersäule lässt sich bequem durchs Wasser geleiten, Personen darin aufsaugen und danach quer durch den Raum schleudern.
Okaaaaay... klingt doch nicht so neu.
Aber irgendwie macht's Spaß.
Nur doof, dass der Spaß nach 20 Minuten endgültig vorbei ist, bevor er überhaupt angefangen hat...




Neben dieser Sinnlosigkeit gilt es auch noch Extrasammelkram einzusammeln - wen das interessiert, meinetwegen. Ich bin auch gern danach unterwegs, aber nicht hier. Zumal es sich um uninteressantes Nebenwissen zum Spiel und der Umgebung in Textform handelt... *gähn*


Klettern dürft ihr auch noch - ganz nach Zunft des persischen Prinzen, aber hier deutlich abgeflacht. die Sprungbewegungen sind abgehakt und hektisch - wer sich anfangs noch nicht genau mit der Kollisionsabfrage auskennt und/oder kein Gefühl für ihre ... "Fähigkeiten" hat, stirbt ein paar Experimenttode. Die Steuerung verzeiht wenig.


Das Healthsystem ist aktueller Casualweise eins ohne Medpaks - sie erholt sich von selbst. Ganz logisch bei ner Ladung Headshot und gefühltem übrigen 1 Healthbalken. Im realen Leben wartet man dann auch erstmal in Ruhe mit einer Zigarette im Maul und ist sich dem bewusst, dass Krankenhäuser lediglich Zierde in der modernen Gesellschaft sind.


Sonstiges:
  • 5 Updates sind mittlerweile raus (Stand: 30.05.2011) - bei dem Release Mitte Mai nimmt das fast schon Magicka-Ausmaße an. Die Grafik ruckelte bei meiner Testversion (Update 2) noch immer ziemlich stark, sodass Mausschwenks zur Kameramanövrierung mit Zärtlichkeit zu vollführen sind
  • Es wird in Checkpoints gespeichert - keine Freiheiten
  • Schusswechsel mit blöder KI machen keinen Spaß, Bewegungen beim Decken und die Deckungsfindung sowieso - allgemein die Bewegungsdarstellung ist nicht das Gelbe vom Ei
  • Reaktionen des Protagonisten (Angst wegen den Wassermassen - Hydrophobia) sind nachvollziehbar, die Story will dennoch nicht so recht mitreißen, aber es ist schon interessant wie es jetzt nun mit ihr weitergeht (auch wenn zwischen spannenden Dingen erst nochmal zehnmal hierhin und neunmal dahin geklettert und irgendein Ventil aufgedreht werden muss)

Fazit:
Also wer unbedingt ein realistisches virtuelles Bad in heranströmende Wellen braucht, der taucht für nicht mehr als 3 Stunden geklaute Zeit ein - alle anderen suchen sich am Wochenende lieber ein ordentliches Schwimmbad in den Gelben Seiten raus und freuen sich.



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