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Samstag, 10. September 2011

Rock of Ages



Monty Python is back

Kennt jemand noch Monty Python? In den 70ern und 80ern entstand damals eine berühmte britische Komikergruppe unter diesem Namen. Nicht nur einzelne auch auf YouTube zu findende Sketche haben sie erschaffen, sondern auch namhafte Filme wie "Ritter der Kokosnuss". Übrigens ist dies auch in Zusammenhang mit Kindheitserinnerungen mein Lieblingsfilm von denen. Alle anderen sind scheiße. *g*
Jedenfalls war der Humor immer etwas Besonderes. Ziemlich skurril - und es gab sogar eine bestimmte Charakteristik in den Kapitelüberleitungen: Papierfigürchen hampeln dabei irre herum & mit heftigen Übertreibungen brachte man den Zuschauer zum Lachen.
Der Stil wurde zu einem kleinen Aushängeschild wie ich finde.
Nun kommt er wieder vor - in Rock of Ages. Zwar nur in den Zwischensequenzen als Einleitung in einen neuen Level, aber lustig sind sie alle Male, da Spielereihen wie "Castlevania" oder Filme wie "300" auf die Schippe genommen werden.
Leider sind die auch der größte Motivationsfaktor des sehr außergewöhnlichen Spiels.



Keep rollin', rollin', rollin'... (yeah?)

In diesem Action-Zerstörungs-Tower-Defense-Strategie-Mix spielt ihr einen rollenden Felsen, mehr nicht. Den steuert ihr mittels WASD über einen Parcours mit minimalen Alternativstrecken (entweder Gelände an der Seite aufwärts oder über Schluchten springen) direkt aufs gegnerische Tor zu, um es mit möglichst viel Karacho zumindest erstmal anzuknacksen. Das Ziel: es zerstören. Sobald ihr das Parcoursgefälle runtergeknallt seid, geht's jetzt nicht zurück, nein, sondern ihr zerschellt quasi am Tor. Dafür meißeln euch menschliche Mitgläubige einen neuen Felsen. Das dauert aber eine Zeit, weshalb ihr diese nutzen müsst, um selbst etwas anderes zu tun. Bevor ich aber damit anfange, will ich euch sagen, dass der Gegner HAARGENAU dasselbe mit euch versucht. Denn ihr habt auch einen Parcours und ebenso ein Tor, das es zu beschützen gilt. Dahinter befindet sich stets euer Mentor, der euch durchs Land und verschiedene Epochen ... ja...äh... in die Freiheit (oder so) führt. Ganz genau weiß man das nicht. Könnte auch Rache an den Göttern sein.
Jedenfalls überbrückt ihr nach dem Zerschellen des Felsens eure Wartezeit mit Bauen. Hier beginnt quasi die "Tower Defense"-Phase. Ihr könnt kleine, große Abwehrtürme; kleine, große Katapulte; blockierende Attacke!-Kühe / -Elefanten irgendwo hinsetzen und sogar Bomben und andere Dinge. Natürlich bieten sich die einen an engen Durchgängen an, die anderen wohl eher soweit wie möglich am Tor, um den Speed des Gegners und somit seine Zerstörungskraft kurz vorher zu Bremsen. Denn auf der Zielgeraden darf kaum noch gebaut werden. Sonst wär's ja zu leicht für's Abwehren und zu schwer für's Angreifen. Problem: man braucht grundsätzlich 3 Anläufe, dann ist das Tor futscht. Dann fix noch den Mentor dahinter platt gewalzt und der Level ist fertig. Unterm Strich dauert jeder Level nur 5-6 Minuten. Wie es in den späteren Abschnitten aussieht, weiß ich nicht, da ich mich dagegen entschied das Steam-Spiel weiterzuspielen.
Das Spielprinzip bleibt, obwohl die Grundidee nett ist, stets gleich. Es langweilt schnell, da man die irgendwie halt immer ähnlichen Strecken 3x abfahren muss bis man das Tor zertrümmert hat.

Übrigens: Wenn ihr auf dem Weg zum Tor feindliche Gebäude (das können auch neutrale Wohngebäude sein) oder Bewohner umrollt, verdient ihr Geld zum Bauen eurer Verteidigung. Bauen dauert. Wenn der Gegner während eines Bauprozesses ins Gebäude fegt, ist das Gebäude, das Geld und der Bauplatz verloren. Einmalig genutzte Bauplätze sind für den Level endgültig besiegelt. Für Geld könnt ihr noch die Art eures Felsens aussuchen: ob mit Spezialschutz ummantelt oder aus Lava bestehend: ihr haltet sowohl mehr aus, als auch teilt ihr mehr Schaden aus.
Wer jedoch andere Gebäude anrempelt oder sich angreifen lässt, verliert Lebensenergie bzw. Rüstung. Sobald ihr weniger habt, seht ihr das nicht nur optisch an dem rissigen, teils sogar abgeplatzten Felsen, nein: er wird auch immer kleiner. 3 Stufen gibt es - Normal, kleiner, klein - ihr kommt dann besser an der Verteidigung vorbei, aber müsst aufpassen. Von eurer Kraft verliert ihr jedoch nichts.
Wer in den Schlund fällt, verliert Zeit, aber keine Energie - eine Hand setzt euch sofort wieder aufs Spielfeld ab.
Die Grafik läuft flüssig, aber begeistern tut sie nicht besonders. Schön: da man in der Mitte des Feldes losrollt, kann man nie den Gegnerfelsen anrollen - man sieht auch zu Beginn das feindliche Schloss (Ziel), was vor dem folgenden Gefälle ziemlich nett gemacht ist.



Fazit:
"Rock of Ages" ist ein kleines Schmankerl für Liebhaber der "Monty Python". Auf Facebook schnappte ich mal auf, dass es dort ein Minispiel für Fans gäbe - hiermit ist aber nun eine kleine Hommage der Entwickler von "Zeno Clash", einer zunächst frischen, später sehr langweilenden "Half Life 2"-Modifikation in 3D rausgekommen, die wieder mal eine nette Idee bietet, die aber nicht auf Dauer, sondern nur mal für Zwischendurch unterhalten kann. 10 bis 15 Minuten täglich.
Für den zwar guten, aber zu wenigen Witz ist das bei Steam zum Preis von ca. 8 € doch ein wenig zuviel. Reinschnuppern ist empfehlenswert und das bei ungefähr 3 € höchstens.
Denn das leider nicht wie erwartet allzu zerstörerische, sondern eher "Tower Defense auf ein wenig andere Art" überzeugte mich dann doch nicht.
Die fehlende Abwechslung und das blöde, vielzu lange andauernde Warten strapaziert schon die Nerven - immerhin war ich schneller mit Bauen fertig als mein Ball wieder einsatzbereit war.
Wer Geld im Übermaße hat, testet einfach durch einen Kauf - der Sparsame / Vorsichtige greift lieber zu einem "Let's Play" auf YouTube - von mir jedenfalls keine Empfehlung.

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