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Montag, 17. Oktober 2011

Orcs must DIE!





Die Orks müssen weg! Warum? Ist doch egal!

Robot Entertainment, die Macher von Spielen wie "Age of Empires Online", "Age of Empires III" oder "Halo Wars" haben mit dem vor einer Woche auf Steam erschienenen "Orcs must DIE!" zwei bekannte und beliebte Spielmechaniken miteinander zu einem kurzweiligen Ableger verknüpft: zwar ist kein essenzielles Strategiespiel wie sonst draus geworden, mit Strategie hat es aber allemal zu tun: Tower Defensing aus der 3rd-Person-Perspektive mit einer Prise Humor in comic-haftem Look!
Na das hört sich doch interessant an... oder wird man nach 10 Minuten Gameplay selbst ganz grün vor lauter Übelkeit?



Steeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeerbt!

Der Name vom Spiel ist Programm: die Orks müssen niedergemetzelt werden. Wieso? Sie sind böse! So in der Art vermittelt es die dürftige 10-minütige Introsequenz des Spiels: euer weissbärtige Meister, der die heilige Aufgabe hat im Alleingang das Portal zur Menschheit vor den anstürmenden Orkarmeen zu beschützen, stolpert leider ungünstig im falschen Moment und fliegt rückwärts mit dem Hinterkopf unsanft auf eine Treppenstufenkante. Das wars - im aggressiven Rot schwimmt sein offline-gehender Kopf und Nachschub muss her: der Coverprägende Lehrling tritt in seine Fußstapfen und nun liegt es in jedem der 24 Stages an euch die Orks aufzuhalten.
Dabei beginnt jeder Level mit dem Zauberbuch. Eine Art Shop / Fallensortiment, aus dem ihr eure limitierten Inventarslots mit den Lieblingsfallen füllt, die ihr den Level über zur Verfügung habt. Ein erneutes Aufrufen des Zauberbuchs ist nachträglich im Laufe des Levels nicht mehr möglich - auch wenn ihr nur 1 Waffe ausgewählt habt und die restlichen Slots leer bleiben. Anfangs ist die Auswahl noch dürftig, aber übersichtlich - pro Level kommt eine neue Falle hinzu. Der besondere Kick dabei ist auszuprobieren was jede Falle denn so nettes kann - denn nach der anfänglichen Überlegung müsst ihr sie nun auch platzieren - das geht hier ganz einfach direkt per Schnellzugriff und Mauscursorpositionierung - ein Linksklick und schon ist sie angebracht. Aber unendlich habt ihr auch nicht zur Verfügung - sie verbrauchen Punkte, quasi das Geld, was ihr durch Gegnerableben wieder hinzu sammelt. Wie die Grünhäute sterben - durch Kopfschuss oder taktisches Windfegen von der Kante in säureartige Abschnitte - bringt dann mehr Punkte.
Denn die Fallen sind quasi nur Rückendeckung für euch - aktives Kämpfen macht ca. 75% aus. Die Armbrust habt ihr z.B. fest im Inventar - sie schießt schnell und hat unendlich Munition. Das Fadenkreuz reagiert auf Dauerfeuer und man schießt bei Dauerklick dann eher mit einer Schrotflinte als mit einem Präzisionstötungswerkzeug.
Alternativ gibt's noch ein Schwert oder das besagte Wind-Ding: ein Armreif, mit dem ihr wie Jedi-Meister Kenobi per Machtschub Gegnerhorden in Abgründe schleudern könnt. Nahkampf ist dabei meist eine gewagte Notfalloption.
Das Schwert zieht zwar viel ab und kann auch auf Sekundärfeuer eine Druckwelle aussenden, die die Gegner ebenso wegwirft, doch lauft ihr Gefahr von den Orks gepiekst zu werden - eure Lebensenergie ist nämlich begrenzt und lädt sich nicht wie euer "Mana" von selbst wieder auf (Mana wird für Sekundärangriffe benötigt - bei der Armbrust gibt's z.B. einen Betäubungsschuss).
Wer einmal stirbt, landet zwar sofort wieder im Geschehen, kassiert aber Strafpunkte, die irgendwann zum Levelabschluss führen. Denn: Zwischengespeichert wird hier nicht.



NA DANN KOMMT DOCH HER! Nein ... ähm, Moment bitte...

Bevor jeder Level losgeht, müsst ihr nicht nur besagtes Inventar bestücken und Fallen aufbauen, sondern auch den Level zu Beginn ablaufen: nur wer strategisch wichtige Fallenplätze ausfindig macht kann Pfeilhagelfallen, Bodenstacheln, Katapultplattform, Dampfgebläse, Barrieren, Bombenfässer, Teerteppiche, Wandklingen oder sogar Bogenschützen effektiv aufstellen. Bauen könnt ihr immer - sofern die Punkte da sind. Die kriegt ihr sofort nach Tod der Feinde gutgeschrieben und könnt sie direkt ausgeben - kein Warten bis zur nächsten Pause nötig. Aber nur in den Baupausen, könnt ihr ungünstig platzierte Fallen wieder demontieren - zum originalen Kaufpreis übrigens (toll!). Sobald ihr in den Baupausen (auch zu Beginn des Spiels) genug Zeit verbracht habt, könnt ihr auf Knopfdruck die Horde "unleashen" und auf der hilfreichen übersichtlichen Minimap am oberen Bildschirmrand jede einzelne Bewegung jedes individuellen Gegners verfolgen und seid somit meist rechtzeitig zur Stelle. Springen kann der Held auch - genauso wie sprinten oder sogar je nach Level sogar Teleporter benutzen, um schnell am Krisenherd zu sein.
Die Gegner sind nicht nur strunzdumme Nahkämpfer, sondern auch seltsam resistente Bogenschützen, Kleinvieh, fliegende Dämonen oder sogar fette Oger, die nur durch einen Betäubungsschuss und anschließendem Schwertslashen effektiv und schnell draufgehen - da Fallen im Allgemeinen ja eh nur den Vormarsch verlangsamen, aber oftmals nicht ganz bekämpfen. Hat der aber dann doch mal die Keule geschwungen, ist man kurz betäubt - und läuft Gefahr zu sterben.
Abhilfe gegen einen niedrigen Lebensbalken schaffen nur Heiltränke, die zufällig von Orks nach ihrem Tode ge"drop"t werden.



Der lustige Ork von heute

Neckisch ist aber die Tatsache, dass "Orcs must DIE!" recht lustig ist - das fängt beim Intro an, geht über Tanzeinlagen (Spagat z.B.) vom Helden nach Erfolg des Levels über Kommentare der Orks wie z.B. "Hätte ich in der Schule mal besser aufgepasst!" bis hin zu unterhaltsam aussehenden Schleichaktionen der Orks, nachdem sie in einige Fallen gelaufen sind, Angst haben und nicht wie ihre aufgespießten Kollegen enden wollen.

Leider ist eine Tatsache weniger lustig: das Spiel wird entgegen aller netten Meldungen mehr als eintönig. Die späteren Level schicken stets 9 Wellen auf dich zu - der Ablauf ist grundlegend gleich, Abwechslung oder neue Ideen gibt's kaum und auch spätere Fallen können nicht mehr so recht überzeugen.



Sonstiges:
  • jede Map besteht aus einem Dungeon, der 1 oder mehrere Eingangstore hat, durch die die Orks gelangen und genau einem Zielportal, das ihr vor den Orks beschützen müsst
  • der Weg der Orks wird durch feine Linien in der Luft dargestellt
  • es gibt 3 Schwierigkeitsgrade, wobei der Leichte pro Mission nur maximal 2 von 5 Punkte bringt
  • diese Levelpunkte können dann alternativ noch ins Leveln der Fallen investiert werden - wer also auf "Normal" oder "Schwer" spielt, erhält mehr Belohnungen



Fazit:
"Orcs must DIE!" macht vieles richtig und zeigt sich als kurzweiliger Frischwind im Tower Defensing - die vielen Fallen, die lustigen Orks, die nette Grafik, das gut ausbalancierte Tempo und das aktive essentielle Action-Eingreifen von euch motiviert - nur leider ausschließlich 2 Levels pro Tag. Ansonsten demotiviert es durch Abwesenheit von Multi- oder COOP-Modus - ebenso wie eine Story. Denn von der Spielbarkeit erwartet man das einfach nach einer Weile - doch da wartet nur der nächste Level, der eh abläuft wie der vorherige.
Ob das ca. 14 € wert ist?
Ich bezweifle es.

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