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Montag, 28. November 2011

Afterfall: Insanity




Dead Space Reloaded

Vom Titel "Afterfall: Insanity" hat vielleicht der eine oder andere schonmal was gehört. Und nun ist der Titel von den Intoxicate Studios draußen. Laut durch die offizielle Webseite hervorgerufene Spekulationen müsste das Studio ein polnisches sein - jedenfalls sind sie Indie-Entwickler und ohne festen Publisher, der auf das Erstlingswerk Druck ausüben könnte.

Im Vorfeld war es ein "Geheimtipp", der das bizarre Flair von "Clive Barker's Jericho" mit dem süchtig machenden Spielsystem von "Dead Space" vermischen könnte.
Nun ist es draußen und wirkt wie ein "Dead Space"-Klon, der nicht so ganz überzeugt, aber für ein Indie-Studio schon eine bemerkenswerte Leistung ist.



Eine Knarre bringt immer Licht ins Dunkle

Der dritte Weltkrieg wurde ausgelöst und die übrig gebliebenen Menschen flüchteten sich in unterirdische Verstecke - so eine Art "Riesenbunker" für ganze Menschenvölker. Der entstandene Schrecken an der Erdoberfläche ist längst vergessen und man lebt so vor sich hin in der unterirdisch hoch technologischen Stadt im Jahre 2035.
Du bist ein Psychologe, der anfangs ganz normal Leute trifft und vor sich hin lebt - bis etwas Seltsames in der Station passiert.
Natürlich hat es mit "Infizierten", auch Monsterähnlichen Gestalten zu tun, welche aber mit 2 Händen dicke abzuzählen sind und euch in der gesamten Solokampagnendauer von 6 Stunden niedrig dosiert beschäftigen, aber nicht ernsthaft in Gefahr bringen oder einfach überhaupt nicht schocken.

Das liegt unter anderem daran, dass man "Afterfall: Insanity" (übrigens ist "Afterfall" ein Universum, das noch weitere Ableger bei Erfolg heraus bringen soll) nie Render-, sondern nur Ingamesequenzen angucken kann. Manchmal haben sie (leichte) Quick-Time-Events, aber meist sind Gespräche oder schrecklich inszenierte Choreographien dominierend. Leider schauen die "Puppen" mit den Augen nur starr geradeaus und die englischen Sprecher sind dermaßen unmotiviert und unprofessionell, dass die "Ödigkeit" ansteckend wirkt. Jedenfalls fühlt man sich an eine sich viel zu ernst nehmende Augsburger Puppenkistenvorstellung erinnert. Da die Monster sich auch komisch bewegen und oftmals ein leichtes Ziel sind, obwohl es gern an Munition mangelt oder euch kurzerhand bis zu 6x im Storyverlauf alle Waffen abgenommen werden, machen sie einem keine Angst.
Im Notfall geht es eben mit den zahlreichen, fast nie kaputt gehenden Waffen (es gibt nämlich eine Ausnahme), die überall rumliegen, den Feinden auf den Leim. Dabei ist das Kampfsystem träge und macht einfach keinen Spaß. Dass die stärkste Waffe so langsam zuschlägt, dass der schnellere Zombie einen immer wieder dabei unterbricht, ist eine Farce.



Mal schauen was so kommt

Ansonsten rennt ihr in gewohnter Dead-Space-Manier in 3rd-Person durch die dunklen Gänge, könnt eine Taschenlampe benutzen, werdet von aufgesetzten Schockern gelangweilt, stromert durch ca. 3 verschiedene Levelsettings (dunkle Gänge, dunkle Redneckstadt, zerstörte Erdoberfläche mit gefährlichen Sonnenstrahlen) - und das über 10 Kapitel verteilt. Das Spiel speichert automatisch - meist fair und neben einer Pistole kann nur eine Zweitwaffe (Maschinengewehr, Shotgun) aufgenommen werden. Die Waffen sind unheimlich gering ausgefallen - und an manchen Stellen gibt es unnötig viel Munition und an anderen wieder viel zu wenig.
Ein wenig unausgeglichen - dafür spielt der Shooter sich aber flott, wobei ihr stets schnell sprinten könnt und nur eine Sekunde zum Aufladen des Ausdauerbalkens braucht.
Außerdem kommen hier und da Rätsel vor, in denen ihr eine spezielle Türkombination knacken, Reaktorkerne vor der Schmelze bewahren oder euch im seltsam gefährlichen Tageslicht später Wege durch Schatten suchen müsst.
Die Ideen sind interessant - auch dass man einmal automatisch vor Feinden wegrennt und beim Laufen rückwärts schießt. Dabei kann der Nachladezeitpunkt und die Laufrichtung beeinflusst werden - nett.

Aber selbst das rettet leider den Titel nicht vor der Versenkung. Die Charaktere sind nämlich auch irgendwie hässlich. Besonders das Mädchen, was in diesem Spiel die Flamme vom Protagonisten ist, wird weder gerettet, noch wäre sie es wert.
Es schlummert so uninspiriert vor sich hin, dass man nur erhoffen kann, dass im Februar 2012 eine gute deutsche Synchro rauskommt, was ich aber eher bezweifle.
35 € für den einmaligen.. *räusper* "Spaß"?
Nein, danke.



Fazit:
Afterfall Insanity ist der Auftakt einer Dead-Space-Klon-Reihe. Sie hat ein paar nette Rätsel und ein paar nette Lichteffekte, aber sowohl die langweilige Story als auch die blassen Puppencharaktere, die unmotivierte Synchro, die wenigen Waffen, Areale und halbherzig umgesetzten Animationen reduzieren den Spielspaß auf ein Minimum.
Schade.

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