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Samstag, 26. November 2011

The Fall - Mutant City



Staubig wie die Wüste

Kennt jemand noch das Endzeit-Taktik-RPG "The Fall: Last Days of Gaia" von Silver Style Entertainment - einer deutschen Entwicklerschmiede aus Berlin? Na jedenfalls erschien das Spiel 2004 - und nun, 7 Jahre später, erscheint der erst vor kurzem angekündigte Nachfolger. Nur irritierenderweise ist aus dem ursprünglichen Spielprinzip, das den ersten beiden Fallouts ähnelte, ein waschechtes Point & Clickadventure geworden. Problem: nach ca. 1,5 Stunden ist der 20 € teure "Spaß" wieder vorbei.



Öde

Das Spiel fängt unvermittelt an: ihr seid irgendein harter Typ, gestrandet neben einem Truck mitten im Ödland vor einer Kuppel, in der sich eine Stadt und vielleicht auch ein wenig Hilfe befindet. Hilfe wofür? Der liebe Hauptcharakter hat irgendeine Krankheit und braucht ein seltenes Gegenmittel. Und das gilt es zu finden. Jedenfalls ist der Cel-Shading-Look, welcher nur ein wenig angedeutet ist, ganz nett, aber leider wird er von den holprigen Charakterbewegungen ausgehebelt. Anno 2011 dürfen einfach solch billigen Animationen nicht mehr sein - besonders nicht, wenn man die wenigen Charaktere in Nahaufnahme wie Puppen quatschen sieht. Zurück zur Story: die fängt ohne Intro plötzlich an und die ersten Klicks sind superklar: Inventar ist unten am Bildschirmrand, Gegenstände lassen sich kombinieren, mittels der "H"-Taste sieht man sofort alle Hotspots auf einem Blick und mehr als eine Aktion lässt sich mit einem Hotspot sowieso nicht machen. Die Schriftart könnte "Arial Fat" sein, jedenfalls überzeugt sie - genauso wie die langweiligen Gespräche nicht von Kreativität.
Des Weiteren wackelt der Charakter so durch das 2D-3D-Endzeitszenario, wobei man nicht mehr als 20 Screens maximal hat, was das gesamte Spiel darstellt.
Ein Doppelklick löst noch nichtmal eine Beschleunigung der Figur aus, weswegen ich mich erst tierisch aufregte, da man hin und wieder mal dort und dahin rennt. Aber nach 1,5 Stunden wurde mir plötzlich klar, warum man sich nicht für so ein Feature entschied - immerhin war dies doch bei Simon - The Sorcerer 4 und 5 (die neuartigen, charakterlosen Abenteuer des sonst eigentlich sehr charismatischen Zauberers) der Fall.
Auch eine nutzbare Lösungshilfe (was eh häufig nicht gebraucht wird) gibt auf Wunsch ohne Bezahlung bis zu 3 Tipps frei - wobei der dritte Tipp schon die Lösung ist.
Der Plot sorgt später noch mit dem Propheten für Verwirrung und ist sonst auch nicht so klar - so schnell werden neue Dinge und Charaktere herbeigeführt, dass der unvermittelte Tod des Einen schon völlig schnuppe ist - man schloss ihn eh nicht innerhalb von 3 Minuten ins Herz.



Fazit:
Ideen- und witzlos kommt ein P&C-Adventure daher und macht Schande über sich selbst. Was die Entwickler sich beim Genrewechsel wohl gedacht haben? Und das noch 7 Jahre später... ich habe keine Ahnung was das für einen Sinn haben sollte....

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