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Freitag, 27. Januar 2012

Dustforce




Die geballte Front von 8 Swifferfäusten schlägt zu!

Was wie eine Schlagzeile in einem besser zu vermeidenden Klatschblättchen klingt, ist in Wahrheit das vor Kurzem auf Steam vom unbekannten Indie-Entwickler "IndiePub" (was eher nach einem einladenden irischen Bierbunker klingt) veröffentlichte Anti-Staub-Jump'n'Run-Game.
Schicke Animé-hafte Grafik in schickem 2D - entspricht exakt dem auf dem Cover sichtbaren Look - und so einige Herausforderungen kosten den Spieler nicht nur Geduld, sondern auch ca. 9 €.

Leider ist es aber meiner Meinung nach den Preis nicht wert. Warum?



Hinterm Staub nur Staub

Zunächst einmal die gute Seite: Das Spielprinzip ist kurzweilig unterhaltsam und mag einige Spieler zu Höchstleistung anspornen. Ihr werdet nämlich nach einem allgemeinen nichtssagenden Intro (eher ein Zusammenschnitt wie aus einem Power Rangers-Serien-Einstiegsclip) in eine - ich nenn' sie mal - "Oberwelt" geschmissen. Ähnlich wie in Super Mario Land, wo ihr dann die Auswahl an Leveln in einer Übersicht habt und anwählen könnt. Um einen zentralen Raum, in dem ihr durch ein Türchen zum Level-Editor oder den von mir nicht getesteten Multiplayer-Part gelangen könnt (schön interaktives Spielmenü) gelangt ihr durch 4 Welten bis zum Ende. Leider könnt ihr sämtliche Level sofort anwählen - und somit auch in den letzten Level zu Beginn reisen. Nur wer einen sowohl im Combo- und Cleaning-Faktor auf S hievt, bekommt einen Schlüssel, der zu geheimen, aber schwierigeren Unterlevels führt.

Jedenfalls fühlt sich das Spielprinzip lediglich wie ein Parcours-Game an: in 2D-Ansicht rennt (auch kurzweilig an Decken oder Wänden entlang), doppel-springt, schlag zu oder führt einen Dreck-vernichtenden Rundumschlag durch, der meist am Ende des Levels alle dort auf einen Haufen befindlichen "Feinde" säubert.
Feinde auf eurem Weg sind sowohl lebende Ritterrüstungen, Bücher, Hausfrauen, Säurebehälter, laubbedeckte Füchse und andere Wesen. Manche benötigen mehr Schläge, manche weniger - sind aber nur dazu da eure Combo zu erhöhen. Wer nämlich zu lange keinen Dreck (der auf Gegnern oder an Wänden - aber nicht überall ist) fegt, verliert den Bonus. Das Gleiche passiert, wenn man getroffen wird oder in den Abgrund fällt. Außerdem läuft eine Zeit mit (aufwärts), die dann über das Endergebnis bestimmt. So oder so müsst ihr den Level auswendig lernen, damit ihr einen Double-S-Rang erhaltet.
Aber wer will das schon, wenn es keine Story, keine Endbosse und nur Levels ala ca. 2 Minuten gibt und man durch den normalen Kram schon innerhalb einer halben Stunde durch ist? Absurd!

Abseits der Rennerei gibt es kaum Geheimwege - und Sammelitems beherbergen sie auch nicht. Sterben kann man nicht durch Schläge - und falls man in einen Abgrund oder Dornengestrüpp fällt, fängt man eben vom unsichtbaren letzten Checkpoint an und flitzt wieder durch die Levels.
Das erinnert ziemlich an "Super Meatboy" und hätte sogar vom gleichen Entwickler sein können.

Auswählen könnt ihr vor dem Level auch einen der vier Charaktere, die sich aber alle gleich spielen (links auf dem Cover zu sehen). Niedlich ist nur, dass der eine einen Besen verwendet, jemand anderes Cheerleader-Puschel oder der Opi den Staubsauger.

Die Musik ist dabei noch das Beste: 8-Bit-inspirierte Klänge geben neben der schicken Grafik und der putzigen (welch Ironie im Wort) Aufmachung ihr Bestes.



Fazit:
Dustforce ist nicht nur ein interessanter Name, sondern birgt auch eine schicke Comic-Grafik im Animé-Stil und weiß durch seinen Grundgedanken zu sympathisieren. Doch leider täuscht das nicht über den unpreiswerten storylosen Inhalt drüber weg, der viele Levels von rund 2 Minuten präsentiert und einem Gesamtumfang von höchstens 1 Stunde (Zusatzlevels und Perfektionismus nicht mitgerechnet). Das ist für 9 € leider eindeutig zuviel. Schade.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja ein Preisverhältnis wie vom letzteb CoD-Singleplayer. Nur das die Story da vermutlich interessanter sein dürfte.
    Die Idee, mit dem Putz-Jump'n'Run find ich eigentlich nett, aber bei so Indie-Entwicklern muss man halt auch Glück haben. Es gibt ja genug Meisterwerke, die sich zudem in einem ähnlichen Preisrahmen bewegen, aber das hier scheint leider keins davon zu sein.

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