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Mittwoch, 18. Januar 2012

House of the Dead - Overkill (Ext. Cut - PS3)




Extreme VIOLENCE!

HotD Overkill, in London entwickelt von den Headstrong Games (eines der drei Studios von "Kuju Entertainment") ist - wie man "House of the Dead" kennt - natürlich ein "Geisterbahn"/Lightgun-Shooter wie beispielsweise Time Crisis. Dazu kommt noch, dass die eigentliche Vorlage auf der Wii bereits 2009 erschien und nun von SEGA auch auf der PS3 vertrieben wird - seit Ende 2011. 2 Jahre Wartezeit verschafft dem Remake auch den Untertitel "Extented Cut", der mit ganz leicht mehr Inhalt in den Levels und 2 Extra-Levels aufwartet, als in der Solo-Kampagne sonst üblich. Außerdem wurde vermutlich einiges abgeändert, grafisch erneuert, sodass die Wii-Wurzeln höchstens vom Kameraschwenken, sobald man mit dem Cursor nahe an den Rand kommt, zu vermuten wären.

Da das Spiel aber Gewalt zeigt (zerplatzende Köpfe, fehlende Gliedmaßen, abstoßende Szenen - welche aber meist Zombies wiederfahren anstatt Menschen) gibt's das Game ausschließlich als Import.



Move Features, but Classic Controller also available

Am besten steuert ihr das Ganze natürlich mit etwas, was der vor Jahren exklusiv erschienenen Lightgun und entsprechenden Shootern am nächsten kommt: dem Playstation-Move-Set. Getestet wurde das von mir leider nicht, da ich "Move" noch nicht besitze und derzeit noch anzweifle, ob sich das tatsächlich lohnt (Gute Move-Games auf dem Markt? Verstauben die Geräte nicht, wenn vielleicht in 2 Jahren die PS4 rauskommt und Move ein Ladenhüter war?).
Jedenfalls könnt ihr auch mittels klassischen Controller steuern, müsst aber euch in die Fadenkreuz-Geschwindigkeit reinfinden und euch damit abfinden nicht immer schnell reagieren zu können. Die Hälfte aller Trophäen bekam ich locker - aber es gibt da so einige Sachen, die nach einem Ding der Unmöglichkeit aussehen bzw. nur mit Move zu schaffen sind. Eine ist es definitiv, weshalb man Move zur Platin-Trophäe braucht (Move-Stick muss seitlich gehalten werden - Kill 100 Zombies via Gangster-Style by holding your gun sideways).



Trashy, but nice

HotD O bietet dem Spieler zunächst einmal eine Storyline, die sich über 9 Levels zieht. Die Cutscenes sind aber in Spielegrafik gehalten, die zwar mit Bump-Mapping-Effekten aufwartet, sonst aber so wirkt wie von 2005. Dass aber trotzdem die Levels hübsch designt sind und Spaß machen, liegt daran, dass viele Objekte euch ablenken (sei es Zombies, das gut ausgestattete Interieur an sich oder die vielen - teilweise sogar fies versteckten Extras) und der Spielspaß sich über der Grafik stellt. Zu gerne betrat ich nochmals einen Level, zückte eine andere Waffe und ballerte mich durch, um noch das eine oder andere Exta zu finden.

Aber erstmal von vorn: jeder der 9 Level bietet eine Intro-Sequenz, eine Cutscene vor dem Bossgegner und eine danach an. Teilweise sind diese so abgefahren, dass ich nichts davon verraten will. Sowohl Klischees, als auch extrem seltsam komische einzigartige Momente werden hier bedient - die Aufmachung lehnt sich so an das Grindhouse-Projekt Tarantino's an: "Planet Terror" mit seinem Moment der kaputten Filmrolle, den vielen absichtlichen Grafikfehlern und seinen überdrehten Figuren. Ähnlich lustig ist dieses Werk hier: und wirft euch 2 Paare: ein mysteriöser FBI-Cop (Anzug, weiß) und ein Straßen-Polizist (lässig, dauerfluchend, schwarz) und eine Femme Fatale der harten Sorte samt einer naiven kleinen Stripperin entgegen, dessen Schicksal irgendwie verwoben ist.
Dass die Story egal ist, ist klar, aber dass Cutscenes teilweise 5 Minuten dauern und saukomisch sind, sodass man sich auf jede freut, ist schon toll. Leider aber sieht vieles zu plastisch aus und die Blicke der Akteure sind puppenhaftig stets nach VORN gerichtet - schade.

Zum eigentlichen Spielprinzip: ihr müsst nichts weiter machen außer zu schießen! Deckung gibt's nicht - Angriff ist die beste Verteidigung, frei bewegen könnt ihr euch wie in dem Genre üblich auch nicht. Aber unendlich Munition habt ihr - für alle Knarren. Der PC führt euch automatisch wie auf einer Geisterbahn vorgegeben immer von fester Position zu fester Position. Irgendwann tauchen Zombies auf - dicke, agile, rasant schnelle, gepanzerte oder Quicktime-Events-abverlangende. Alles keine Innovation, aber es verlangt mit dem normalen Controller schon viel ab nicht getroffen zu werden, wenn man nicht weiß, ob nach dem nächsten Schwenk man schon die Tatze ins Gesicht bekommt oder welchen von den anstürmenden man zuerst bearbeiten soll.

Hier und da gibt's Extras abzuknallen: Audio-Tracks, Comic-Seiten (ja, ein Ingamecomic gibt's auch - quasi die Vorgeschichte zu Overkill, sehr nice), Artworks, 3D-Monster-Models usw. Diese stehen meist versteckt im Hintergrund irgendwo rum und warten von euch gefunden zu werden. Dabei müsst ihr euch kurz vom anstürmenden Gegner abwenden und das möglichst zügig abschießen - weil sonst beim Leeren des Screens es ja automatisch weitergeht. Nur solange Zombies da sind, bleibt der Computer stehen. Manchmal gibt's auch nur einen kurzen Schwenkblick ins Zimmer und ihr müsst blitzschnell das Extra abstauben - keine leichte Angelegenheit.



Spaßfaktoren

Jeder Boss ist individuell, doch hat offensichtliche Schwachstellen, mit denen ihr ihm ordentlich zusetzt anstatt nur minimal was abzuziehen. Trotzdem sind sie - wie das Spiel an sich - auch zu leicht und wiederholen ihre Taktik immer. Viel lustiger ist zu registrieren WAS sie sind oder was später im Outro noch passiert.
Ganz groß ist aber die Möglichkeit durch eingesammeltes oder verdientes Geld zwischen den Missionen neue Waffen wie Shotgun, Automatik-Kanone, Gatling, Armbrust usw. zu kaufen und Dinge wie "Rückschlag", "Nachladezeit" oder "Schaden" 3-stufig upzugraden. Das dauert zwar, bringt aber auch nen guten Bonus.
Weiterhin dürft ihr 2 Waffen mitnehmen und beliebig switchen. Nachladen könnt ihr selber - und das ist euer einziger Angriffspunkt im Spiel. Bevor ihr das Leben verliert, habt ihr genügend Health in einer Leiste sichtbar, die ihr durch Aufsammeln von Heilung steigern könnt (2 Balken). Wer aber stirbt, hat im Story Modus die Möglichkeit unendlich Continues zu nutzen, im Ext. Mode nur 3 und im Hardcore-Mode sowie Classic Mode starke Einschränkungen.
Auch ist zusätzlich das Crosshair deaktivierbar, mehr Zombies zuschaltbar oder man kann Dinge wie "Shoot the F*ck" aktivieren und die Flucherei innerhalb der Cutscenes schießend auspiepsen lassen.
Nett. Ein zweiter Spieler kann vor dem Level lokal einsteigen - bis zu vier Spieler sind nur in eines der drei Minigames möglich.
Des Weiteren muss man in jedem Level alle Pick Ups und Secrets sammeln oder Zivilisten retten, damit man die 100% für jeden Abschnitt bekommt.
Wer aber normal spielt, ist mit der Kampagne in ca. 3 Stunden durch. Das ist leider echt arm, aber tut echten Fans vielleicht garnicht so weh.

Das Spiel ist komplett in Englisch.



Fazit:
Um HotD Overkill zu testen, einmal diesen abgedrehten Mist innerhalb der zu kurzen Story mitzubekommen und ein wenig Spaß zu haben, hat's ausgereicht. Sicherlich macht's erst richtig Spaß mit einem Kumpel und dem Move-Zubehör, doch nach einiger Zeit ist's bestimmt langweilig, weil jeder die Levels in und auswendig kennt. Schade, dass die Kampagne eben nur 3 Stunden dauert. Über die teilweise echt unschöne Grafik lässt sich streiten, man bemerkt sie aber kaum.
Empfehlenswert für Trashfans und Fans dieser Art von Spiele. Definitiv besser als Time Crisis.

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