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Montag, 13. Februar 2012

Batman - Arkham City




I'm Batmaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan!

Ja... wie fängt man eigentlich an ein Spiel zu loben wegen dem und dem und diesem und jenem und sonstigem für seine Genialität in Zusammenspiel mit seinem Umfang zu loben? Welche Zeilen sind das Intro? Was erzählt man ohne zu spoilern und muss soviel Text eigentlich sein? Reicht nicht einfach ein "WAHNSINN!" plus eines zarten Arschtrittes beim Kumpel aus, sodass er's sich auch kauft und damit die hellste Freude haben wird?

Hachja... jedenfalls ist seit dem Weihnachtsgeschäft 2011 nun endlich der dunkle Ritter auch für den PC erschienen. Heiß erwartet von der Fangemeinde veröffentlichen "Rocksteady" nun ihr drittes Spiel. Drittes? Jawohl - denn vor dem direkten Vorgänger "Batman - Arkham Asylum" haben die Jungs "Urban Chaos: Riot Response" (hat nix zu tun mit dem 3rd-Person Shooter von 1999) damals 2005 auf der PS2 abgeliefert, mir total unbekannt, soll aber solide Wertungen gehabt haben.
Jedenfalls war der Vorgänger Arkham Asylum ein reiner Erfolg und durch Langzeitspieldauer, Detailliebe und einem perfekten Batman mit genialer tiefer Atmosphäre den Kunden überzeugen.

Hier kommt der Nachfolger und meint, dass er größer und besser ist als je zuvor.
Im Ernst?



Dass ich nicht lache...

Zur Story: Bruce Wayne befindet sich in Gotham City am Rande der Mauern zu "Arkham City" (das ist nämlich ein kleiner ummauerter Stadtbereich innerhalb von Gotham - quasi als heftig umstrittetes Experiment alle möglichen Schurken isoliert da drin ihr eigenes Leben leben zu lassen. Fresspakete werden abgeworfen, aber sonst existiert da nur Gewalt und Schrecken. Bruce hält eine Pressekonferenz und wird durch einen fiesen Zwischenfall gleich mit Insasse in diesem Höllenloch - kann sich aber wenige Momente später befreien, verkleidet sich und ... begibt sich zur Rettung seiner selbst, wobei es zur Rettung von Gotham hinausläuft.
Da auf dem Weg der Lösung aber selbst was mit Batman passiert, ein Wiedersehen mit dem Joker und vielen anderen berühmten Gesichtern (Clayface, Riddler, Mr. Freeze, Two-Face, Poisin Ivy, einige unbekanntere Feinde usw.) auch darin vorkommt, verrate ich euch nicht zuviel - die Story und ihre Wendungen (man arbeitet teilweise auch mit seinen Feinden zusammen) sind packend und Bestandteil der unsterblich genialen Atmosphäre!

Fakt ist: im Einstieg Bruce Wayne zu spielen hat schon etwas! Jedenfalls ist man von dann an als Batman unterwegs und kann die Stadt frei erkunden.



Arkham Asylum-City

Wie gewohnt greift man dabei auf Batman's Gleichtfähigkeit zurück: mittels des Umhangs lässt sich im Sturzflug Schwung holen, im Notfall dient der Greifhaken und ein evtl. zusätzliches Schubupgrade für den nötigen Schwung und Gewinn an Höhe. Das Städtchen ist klein und man hat's innerhalb weniger Minuten umflogen - da man oftmals kleinere überall verstreute Riddles löst oder zum nächsten Auftrag muss, kennt man das Plätzchen nachher so gut wie seine Westentasche. Ist nicht schlimm und passt auch - größer als der Vorgänger ist's und mit Vorliebe designt. So findet ihr sogar die Crime Alley, in der die Kreidezeichen, ein Strauß Blumen und eine Gedenkrose für Batman's verstorbene Eltern liegt. Genial! Neben einem Museum, einem Stahlwerk, dem Polizeihauptgebäude und einigen anderen Locations gibt's natürlich auch tolle Innenlevels - die unter anderem mit einer unterirdischen Stadt / der U-Bahn miteinander verbunden sind und so niemals in einer Sackgasse enden. Genial ist auch, dass die Umwelt sich nach und nach verändert, Gebäude zerstört werden oder bei einem späteren Besuch mit besseren Ausrüstungsgegenständen verändert ist.

Denn zurückkehren werdet ihr - wegen all den Riddler-Trophäen.



Riddles

Die kleinen Dinger kennt man noch aus dem Vorgänger: der fiese Bösewicht E. Nigma (da ist der Witz schon im Wort versteckt ;) ) hat Geiseln genommen und lässt in jeweils "JigSAW"-mäßigen Todesräumen eine davon frei, wenn ihr ihn löst. Um aber zu einem dieser Räume und letztendlich auch dem Riddler zu gelangen, müsst ihr in der Stadt verstreute Geheimnisse sammeln. Das können Objekte sein, die man zerstören oder Fragen, die man mittels Fotografie beantworten muss. Das Herzstück sind aber die Trophäen, die in vielen Minidenkspielen geholt werden müssen - fasst alle haben mit Akrobatik zu tun, sodass ihr entweder 3 Plattformen berühren müsst, dafür aber nur auf selbigen landen dürft. Oder bestimmte Ausrüstungsgegenstände sind für's lösen nötig. Manchmal denkt ihr aber bestimmt: "Na... ich krieg noch das was ich dafür brauche!", habt es aber längst beisammen. Hin und wieder sind die Aufgaben auch recht tricky. Ihr habt es ja nicht mit irgendwem zu tun.

Und jetzt kommt der Clou: das alles ist nur eine der neuartigen Nebenaufgaben.



Submissions

Batman kann nämlich neben der Hauptstory auch andere Fälle untersuchen, die am Ende zu berühmten Erzfeinden führen (manchmal auch zu einem Bosskampf). So wird Lewis Carrol's "Alice" im verrückten Spiel von Mad Hatter zitiert, in der ihr in einer Traumsequenz an seinem Teetisch sitzt und wenig später auf einer fliegenden Taschenuhr gegen Hasentypen kämpft. Oder ihr untersucht die Mordreihe von Deadshot, eines außer Kontrolle geratenen Scharfschützen. Oder die Mordreihe des Identitätskillers oder das Auftauchen eines mysteriösen Beobachters.
Genial gemacht - und es scheut auch nicht davor umfangreich zu tun. Lieblos sind die Nebenmissionen nämlich garnicht.

Als Belohnung erhaltet ihr bei manchen Ausrüstungsgegenstände, ansonsten ist's einfach just for fun bzw. für die 100%-Marke.

Belohnungen gibt's nämlich meistens nur für den Riddle-Trophäenkram in Form von 3D-Modellen, Artworks oder Tonbandaufzeichnungen von "Hugo Strange", dem Leiter des Versuchs "Arkham City", einem verrückten Psychologen, der alle einzelnen Insassen wie den Joker oder Pinguin interviewt. Sehr aufschlussreiche und interessante Psychoanalysen.



Battle me!

Fakt ist aber, dass ihr mit Gegnern kämpfen werdet. Wieder mal gewohnt im Nahkampf, obwohl ihr später Freezespielzeug, Schallbatarangs oder Stromladungen als Schnellwaffen einsetzen könnt, verlasst ihr euch instinktiv darauf wie gewohnt aus dem Vorgänger Schläge der Feinde auf Knopfdruck zu kontern und selbst ordentlich zu verteilen. Manchmal stehen euch sogar 20 Feinde (!) gegenüber, von denen niemand Statist, sondern alle eine Gefahr sind. Denn jeder will zuschlagen und das möglichst schnell. Per Tastendruck weicht ihr aus, ansonsten kontert ihr. Da aber nicht jeder normal zuschlägt, gilt es bestimmte Feinde zu beachten: die Objekt-Schmeißer sind mit einfachen Batarangs zu stoppen, Schildträger benötigen eine spezielle Sprungkombo - genauso wie Elektroschlagstockhalter - anders aber die Schusswaffenträger, die sich ihre Waffe entziehen, per Stromschock am Generator wegziehen oder simpel auseinandernehmen lassen. Natürlich gibt es noch Riesen, die eine andere Taktik benötigen. Fakt aber ist, dass mittels fehlerfreien Kämpfens (keine Treffer einstecken und auch nicht in die Luft schlagen) eine Combo gesteigert wird, die gewisse Spezialfähigkeiten ermöglicht und Batman ab einer gewissen Zeit effektiver zuschlagen lässt. So könnt ihr nach einer Zeit auf Knopfdruck alle auf dem Boden liegenden Feinde sofortausschalten - denn die Feinde gehen mehrmals zu Boden, stehen aber wieder auf. Normalerweise könnte man sie im Ducken einzeln ausschalten, wird aber freilich von anderen davon abgehalten.
Man sieht: Taktik ist alles!

Jedoch seid ihr nicht immer so rabiat. Immerhin haben schießende Feinde deftige Argumente, die eine Fledermaus schnell einschüchtern. Denn das könnt ihr garnicht ab. So schleicht ihr an gewissen Stellen, schaltet einen nach dem anderen aus und bedient euch eurer überaus mächtigen Batvision, die wie gewohnt Strukturschwächen oder Daten zu gewissen Dingen preis gibt, aber auch meist Dinge zeigt, die dem normalen Auge verborgen bleiben. Die Mischung bzw. die Option häufig zu "stealthen" ist äußerst gelungen und motiviert. Wer sich einmal in die Schusslinie begibt, schwingt sich schnell mittels Rauchbombe und Greifarm raus - oder nimmt andere der zahlreichen Ausrüstungsgegenstände zur Hand - klappt alles wunderbar.

Herzstück sind aber die Bosse, die immer komplett anders ablaufen und perfekt in die Handlung eingesponnen sind. So guckt man im ersten Moment noch eine hübsche Rendersequenz und wird im nächsten Moment überrascht, dass sie in Spielegrafik überläuft und einen Endfight einführt. So Kämpft ihr gegen Freeze, der pro Angriff immer wieder eine andere Taktik benötigt und die zuletzt genommene einfach einfriert. So bleibt es ultraspannend im Katz und Maus Spiel sich immer wieder neue Optionen einfallen zu lassen und sein ganzes Können unter Beweis zu stellen: Genialer hab' ich das noch nicht erlebt.
Oder Harvey, gegen den ihr per Catwoman (nur im DLC) kämpfen könnt: er ruft immer wieder Widersacher zu sich (unendlich), sodass ihr nur ihn direkt angreifen könnt - aber nur einmal, dann wissen natürlich seine Gefolgsleute wo ihr seid und das würde euren Untergang bedeuten - also fahrt ihr eine Guerillataktik auf und versteckt euch zwischendrin immer wieder.
Klasse klasse klasse - und egal was ihr dort in Arkham macht - es bleibt spannend und macht uuuuuuuuuuuuunheimlich süchtig. Ich saß Stunden um Stunden um Stunden dauerhaft davor - und merkte nicht wie der Tag umging.



Motivation-Plus

Was ich ganz besonders der Tatsache verdanke, dass es ua. ein Levelingsystem gibt: für gute Comboreihen in Kämpfen erhaltet ihr EPs, die beim Stufenanstieg in eine neue Fähigkeit (auf Wunsch auch passive Dauer-Health-Upgrades) fließen. Das verbindet sich nahtlos mit der Suche nach Extras oder auf dem Weg zum nächsten Storypunkt: ihr merkt's garnicht und seid auf einmal auf der maximalen Stufe. Krass!
Neben der Tatsache, dass man sich mit Catwoman in der Story hin und wieder abwechselt und so auch sie spielt, eine Entscheidung im Spiel treffen muss (bei der man im Prinzip keine Wahl hat - Tipp: einfach zuerst die "böse" Seite wählen), sind die Sprecher unheimlich erste Klasse. Die deutsche Synchronstimme von Christian Bale spricht also Batman - wie in den aktuellen Filmen. Aber der Joker sieht normal aus - genauso wie Bane (entgegen der aktuellen Filme), was bei mir den Sympathiebonus bringt. Wo ich doch bei den Kinofilmen abkotze, feiere ich hier mein wahres Fest der Freude - das Spiel ist nämlich 100% Batman und genau das was die Welt immer wollte: es gibt nichts Vergleichbares und ist jetzt einfach mal zu kaufen!
Dass ihr etliche Stunden Spielspaß damit habt, brauche ich garnicht zu erwähnen, oder? ;)



Sonstiges:
  • wer noch Bock hat, kann Herausforderungsarenen bestehen, die teilweise freigeschaltet werden müssen, für mich aber fern vom Interesse waren
  • dort kann man auch in Form verschiedener Batmankostüme schlüpfen - oder im Fall von DLC: auch in die Haut von Robin, Catwoman oder Nightwing
  • Multiplayermodus gibt es nicht
  • Veränderungen gegenüber Vorgänger nur minimal - ich zumindest spürte davon fast nichts
  • keine Fortbewegungsmittel wie Batmobil oder sowas
  • es ist natürlich immer nachts - kein Tag-Nacht-Wechsel oder sowas


Fazit:
Es ist kein Witz vom Joker, sondern pure Wahrheit: Arkham City reiht sich nahtlos in die Erfolgsgeschichte des Vorgängers ein. Soviel Liebe zum Detail - was man einfach schon an den geschmeidigen Bewegungen des dunklen Ritters, den vielen Nebenbeikommentaren von Gangstern, die immer ihre Gedanken zum aktuellen Geschehen austauschen, der KI, den Bossen, dem Upgradesystem, der Welt und ach - an JEDER Ecke merkt! Rocksteady hat's wieder mal geschafft: der Dark Knight ist zurück - und er will dein Geld! *g*

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