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Freitag, 3. Februar 2012

El Shaddai - Ascension of the Metatron (PS3)




Den Titel auf der Zunge zergehen lassen

Also für mich muss ich mir da schon einen Lacher verkneifen - aber vielleicht kam das erst nachdem ich den Titel durchgespielt habe. Mit Hängen und Würgen. Denn El Shaddai von "Ignition Tokyo" (Developer Group von Publisher "Ignition Entertainment") veranlasst mich nicht viele gute Wörter fallen zu lassen. Die Macher haben plattformübergreifend so einige (mir unbekannte) Spiele rausgebracht: unter 3DS-, Wii-, PC-, PS3- und Xbox360-Veröffentlichungen fand sich auch das für den ein oder anderen makaber interessante "Deadly Premonition" wieder.
Mit einer zwar überhaupt nicht hübschen Grafik erschuf man eine seltsame bizarre Horror-auf-Crack-Kreuzung, was unter den Fans bestimmt als Geheimtipp gilt.
In diesen Titel hereingeschaut habe ich nicht, dafür aber in das weltlich religöse Christentum-betouchte "El Shaddai". Warum man bei dem Namen mitunter an "El Nackedei" denkt und diese unbewusste Wortschaffung auch von einem Spielelement herrührt, findet ihr im Folgenden heraus.



Ich liebe Wiederholungen, sagte ich das schon? Ich liebe Wiederholungen, sagte ich das schon? Ich...

Über die Hauptgeschichte kann ich euch im Prinzip nicht wirklich was sagen, viel mehr lediglich die Fragmente beschreiben, die mein Hirn fähig war zu erfassen. Erst einmal spielt ihr in einer völlig abstrakten Welt, die der von TRON ähnlich wirkt, aber auch an diffuse Kunstgemälde erinnert - und dann noch eine gehörige Portion Drogeneinfluss intus hat.
Einen roten Faden durch die 12 Kapitel gibt es nicht - man weiß wirklich nicht was einen hinter der nächsten Ecke erwartet, lediglich die Gameplayelemente sind klar voraussehbar.
Enoch (sprich: Ienock), so der wohl in der Spielegeschichte am erotischst und wohlklingendsten Namen überhaupt, ist der spielbare Held des Games. Irgendwie ist der Ken-gleichende Blondling im Namen Gottes unterwegs das Böse auszutreiben - und zwar irgendwelchen Typen, teilweise Omas, die in einem neonfarbenen Latexanzug stecken, darüber eine dicke Kampfrüstung gestülpt.
Des Weiteren sind da völlig unseriöse wurstförmige Knopfaugen-Gebilde, die irgendwelche Seelen fressen, aber total putzig aussehen. Und außerdem trifft man irgendwann immer wieder den "Erzähler", der im Anzug ständig mit Gott per Handy telefoniert, nur einen selbst missachtet.
Enoch redet kein einziges Wort und auch sonst sind die Level alle zusammenhanglos, Zwischensequenzen total langweilig und irgendwie alles so langweilig, dass man sich nur zwanghaft darum kümmerte, dass das Spiel aufgrund seiner strangen Darstellungsweise Aufsehen erregt.

Jedenfalls steuert ihr Enoch aus der Verfolgerperspektive - ähnlich wie in Castlevania LoS oder God of War. Die Kamera ist stets fest und verhindert meistens das korrekte Platzieren von Landungen. Denn ewig in die Länge gezogene Sprungpassagen wechseln sich genauso mit Rumrennabschnitten oder Kampfparts ab.
Sobald man einen Kampf erlebt hat, kennt man alle. Sobald man 2-3 Sprungpassagen kennen gelernt hat, weiß man wie alle aussehen.
Entweder jumpt ihr in 3D durch die Gegend - oder aus der 2D-Perspektive durch komisch farbige Welten mit Hintergründen, die kein Mensch nachvollziehen kann.

Auf Leicht solltet ihr das reine Solo-Game aber zocken, da auf Normal die Kämpfe schon zu langatmig und schwer sind.
Enoch beherrscht lediglich weniger als eine Hand voll Kampfmoves (eine Schlagtaste, alternativ mit R1 noch erweiterbar).
3 Waffen existieren lediglich - sowie ca. 6 unterschiedliche Gegnertypen. Entweder gibt es fliegende Gegner oder Nahkämpfer. Alle haben - genauso wie Enoch - eine Rüstung, welche man erst bis zu der blanken Haut kaputtprügeln muss, bevor es dem Feidn mit einem finalen Schlag an die Materie geht.
Teilweise dauert es relativ lange bis der Gegner umfällt, immer nur 2 bis maximal 3 kommen gleichzeitig auf dich zu. Die Models sind dabei totaler Standard - irgendwelche in Rüstungen verpackte Krieger bzw. schleimartige Monster. Wow. Das reißen die Endbosse, die hier und da eine leicht zu durchschauende Taktik erfordern auch nicht mehr raus.

Die 3 Waffen (schnelles Schwert, langsame Boxer-Schilde oder Fernschuss-Ding), die man entweder betäubten Gegnern entreißen oder an bestimmten Stellen aufheben kann, sind manchmal von Vor- oder Nachteil. Entweder braucht ihr bestimmte bei gewissen Endbossen oder bei Sprungpassagen. Das schnelle Schwert führt nämlich dazu, dass ihr im Sprung "gleiten" könnt - also sind Sprünge zielsicherer.
Mit anderen verliert ihr diese Fähigkeit, könnt dafür aber besser in Kämpfen zur Seite hechten - Grundvoraussetzung ist ein gewöhnlicher Dashmove nämlich nicht. Schade.

Weiterhin könnt ihr eigene zerstörte Rüstung nur durch Rüstungswiederhersteller reparieren - die ihr erst nach dem Kampf erhaltet. Automatisch regenerieren tut sich Enoch nicht. Eine Lifebar fehlt auch. Seid ihr einmal "tot", könnt ihr mittels Knopfdruck eine Komplettheilung erfahren und dem Tode entgehen - je nach Schwierigkeit geht das eine ganz bestimmte Anzahl. Wer rechtzeitig blockt, kann sogar einen schnellen Konter starten.
Außerdem muss die eigene Waffe ab und auf Knopfdruck gereinigt werden, sodass man mehr Punkte erhält und mehr Schaden austeilt. Das dauert kurz und erlaubt im Kampf dem Gegner einen Vorteil.
Natürlich kann man auch mit der verseuchten Waffe weiterkämpfen - einen richtig großen Unterschied macht es aber in Wirklichkeit nicht.

Und so spielt man weiter und immer weiter - und empfindet selbst auf Leicht die 6 Stunden Spiel als Qual, da auch Cutscenes nicht übersprungen werden können und teilweise ellenlange Spaziergänge zur totalen Ermüdung des Spielers führen.



Bronze Trophies earned

Eine der größten Enttäuschunge sind die weitestgehend versteckten Trophies. Für einen Durchgang auf Leicht oder Normal gibts lediglich Bronze. Für viele andere, teilweise aufwendige Sachen ebenso. Platin ist nur u.a. durch einen Komplettdurchgang auf "Extra" (kommt nach Schwer) und alle Level auf dem besten Rang möglich. Reine Arbeit mit massig Langeweile?
Ganz ehrlich - das ist was für absolute Freaks. Gerade auf der PS3 malträtiert man sich damit ein Stück weit seiner kostbaren Lebenszeit. Leute... es gibt leider noch keine "Sony Points", mit denen man im PSN was einkaufen kann. So gerne ich auch Trophies sammle, so gerne verzichte ich drauf, wenn es zu absoluter unmotvierender Arbeit ausufert.



Fazit:
El Shaddai ist qualitativ so hochwertig wie sein eigener Name im menschlichen Ohr klingt. Eine unmotivierend durchgehend konfuse Story, nervige Wiederholungen im Gameplay und Gegnerdesign - eine komische unhübsche Welt, kaum Flair, nur bescheuert, kein Multiplayer - der Abschaum des Jahres 2011. Ganz ehrlich: Japaner haben so ihre ganz eigene Art unverwechselbar geschmacklos zu sein. Manchmal kommt mir - Verzeihung: echt das Kotzen.

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