Google+ Games ... aaand other accidents: Shank 2

Mittwoch, 22. Februar 2012

Shank 2




Das SHANK ich mir

Nach knapp 1,5 Jahren ist nun der Nachfolger von Shank, einem actiongeladenen und ziemlich überzogen trashig blutigem 2D-Comic-Plattformer still und heimlich vom ursprünglichen Developer "Klei Entertainment" erschienen.
Für mich persönlich ohne viel BUMM, PENG und KNALL - auf Steam für 10 €. Der Vorgänger kostet derzeit exakt genauso viel. Kein Preisverfall, gütige Menschenliebe der Entwickler oder tatsächlich weniger Inhalt im Verhältnis?



Bekanntes Grundschema

Persönlich habe ich den Vorgänger nicht nochmal direkt zum Vergleich gezogen, aber beim Durchspielen der 8 recht kurzen Missionen ist mir vor allen Dingen eins aufgefallen: wenig Neues vom stillen Rambo des Steamzeitalters.
Zur Story: der titelgebende Held Shank befindet sich, warum auch immer, mithilfe eines Busses auf dem Weg durch einen Dschungel - wo wann und warum ist mir selbst nicht bekannt, kann aber sein, dass mir die belanglose Story auch nicht so zugesagt hat. Jedenfalls rettet der ehemalige Waise seine Waisenmutter aus den Fängen von Terroristen und rettet mit seiner Flamme andere gefangene Aufständische.
Das klingt ja fast nach einer genialen COOP-Möglichkeit, die die Entwickler aber leider in den Sand gesetzt haben: die Kampagne ist nur solo mit Shank bzw. in einer Mission mit seiner Freundin fest vordefiniert spielbar.
Nur im Survival Mode könnt ihr in 3 kleinen Arenen gegen die Gegnerwellen bestehen - was lokal oder online funktioniert, für mich aber komplett uninteressant ist. Tausendmal gesehen, tausendmal als eintönig in irgendeine Ecke abgestellt - und genauso sehe ich auch schon die Server komplett ungenutzt nach wenigen Wochen.

Zur Kampagne: ihr steuert den Charakter immer noch geschmeidig von links nach rechts, klettert Wände / Leitern hoch, schwingt euch, seilt euch ab... und: ballert, sliced, finished und verstreut einen Haufen Blut über die Spielfläche.
Denn: Kopf ab hier, Gedärme raus dort... Shank strotzt nur so vor netter Gewalt - und bleibt seinem B-Movieflair und der hübschen Comicgrafik stets treu.

Neu ist, dass ihr das Equipment (zumindest glaub' ich, dass es neu ist), VOR der Mission auswählen könnt. 3 Slots gibt es - jeweils eine Kategorie. Die erste bestimmt die Hauptwaffe: Machete, Kettensäge oder Hammer? Die zweite die Alternativwaffe: Messer, Pistolen oder Shotgun? Und die letzte: Granaten, Minen oder Molotovs?
Das Gute: unendlich Munition habt ihr für die sekundären Waffen, was manchmal echt zugute kommt, aber im direkten Durcheinander bei anstürmenden Gegnermassen fast egal ist - alles hat einen Vor- und einen Nachteil, aber an eure persönliche Spielweise passt ihr das selbst schon früh genug an.
Alles habt ihr aber noch nicht zu Beginn verfügbar, sondern wird nach und nach freigeschaltet.

Zudem könnt ihr Gegner packen, werfen oder gesondert angreifen, kontern oder sogar mit aufnehmbaren Waffen niederschlagen. Das Doofe: jeder Feind schlägt dann zu, wann er Bock hat bzw. schießt auch nach Lust und Laune. Ihr habt häufig - genauso bei Konteraktionen - nur einen Bruchteil Zeit zu reagieren. Ansonsten verliert ihr kostbare Lebensenergie, die sich nicht selbst wieder auffüllt, sondern "oldschool" wieder durch Gimmicks (Schnaps) aufgefüllt werden muss.
Der findet sich aber nur selten an, sodass ein Tod mit Zurücksetzen zum letzten (oft fairen) Checkpoint das gewünschte Ergebnis führt: full health.
Außer für die Scorejäger: denn dieser wird damit auf 0 zurückgeschraubt.

So kommt es vor, dass ihr oft durch viele Feinde oder Anforderungen an eure Reaktionsgeschwindigkeit schlichtweg nieder gemäht werdet. Sieg und Tod liegen gern ziemlich nah beieinander - obwohl ich persönlich erst beim Endboss zu Cheats griff, da ich einfach keinen Bock mehr hatte meine Zeit mit einem Nachfolger zu verschwenden, der zwar nett ist, aber nicht mehr als sein Vorgänger unter der Haube vorzuweisen hat.
Jede Mission mit maximal 15 Minuten zu meistern macht summa summarum lediglich 2h Solospielzeit, wobei die Extras auch ziemlich einfach zu finden sind - und die Achievements höchstens einen weiteren Tag aufhalten.

Das klingt eigentlich fast zu hart - dafür, dass die Zwischensequenzen saucool, die Gewalt sehr nett und hoch ist und die Umgebungen schick designt sind.
Für 10 € ist's aber trotzdem zuviel - denn: soviel neue Gegner oder Inhalte (keine Rätsel, leichte Sprungpassagen - Fokus nur auf Kampf) gibt es leider nicht.



Fazit:
Shank 2 kam so schnell wie er wieder aus den Erinnerungen der Spieler verschwinden wird. Nett designt von der Optik her, aber wenig Neues von der coolen trashigen Chuck-Norris-Konkurrenz. Was mich aber am meisten störte ist die kurze Spielzeit. 2h lediglich für ausschließlich Ballereien und einem fehlenden Story-COOP-Modus? Neee, danke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen