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Dienstag, 8. Mai 2012

Ninja Gaiden Sigma + (PSV)




Team Schwer

Weiterer Kurztest:
Diesmal handelt es sich um "Ninja Gaiden Sigma +", das bereits als "Ninja Gaiden Sigma ohne Plus" 2007 auf der PS3 erschien. 2009 erschien der Nachfolger, seit ungefähr 2 Wochen steht bereits Teil 3 in den Startlöchern.
Doch warum erscheint Ende Februar 2012 zum Release der Vita der erste Teil der Reihe und nicht gleich der zweite, dritte... oder halt: wie wär's mit ein bisschen Kreativität und ihr macht GLEICH EINEN NEUEN?
Oh Mann... aber da ich ihn noch nicht kannte und um Trophäen gegenüber der alten PS3-Variante zu haben, legte ich mir das Teil zu.

Mein allererster Eindruck: sauschwer!
Mein zweiter Eindruck: wird dem "Hype" überhaupt nicht gerecht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich im Vorfeld gehypte Sachen stets enorm kritisch gegenüber stehe. "Crysis" ist und bleibt für mich das größte 08/15-Erlebnis seit es geniale Computerspiele gibt. Grafikenthusiasten: ihr könnt sowieso nach Hause gehen!
Bei Ninja Gaiden spielt die Grafik auch eher eine untergeordnete Rolle - immerhin ist das Ding schon alt und sieht auch eher nach PS2-Niveau aus.

Ihr spielt Ryu, der auch auf dem Cover zu sehen ist. Irgendwie wird sein geliebtes Dorf angegriffen und er muss es verteidigen - dabei trifft er auf einen dunklen Lord, der ihn fast umbringt. Ryu rächt sich - und will dabei das Dunkle Schwert erlangen. Mithilfe seines Drachenkatanas und vielen anderen auffindbaren Waffen geht's den 9843593589749569846 Feinden voll auf die Rübe.

Entwickler ist übrigens "Team Ninja", die sich für die Spielereihe auszeichnet so wie einst "Team Silent" für Silent Hill. Ob die wohl befreundet sind?

Naja... jedenfalls steuert ihr den guten Ryu aus der Verfolgerperspektive, könnt springen, an Wänden entlang laufen, Angriffe abwehren, geheime Special-Attack-Schriftrollen zum Zaubern einsetzen (vorausgesetzt ihr habt genügend "Ninpo", quasi das Mana) oder den Angriffen aus dem Weg rollen.
Lebensenergie und Ninpo kriegt ihr auf zwei Arten zurück: entweder lassen Gegner Energiebälle fallen (Blau für Life, Rot für Ninpo, Gelb für Money) oder ihr nutzt einen der Tränke, die ihr im Inventar (leider nur begrenzt) mitführt.

Die Gegner treten stets in Gruppen auf und sind erbarmungslose Angreifer. Wer nicht abwehrt oder ausweicht, erhält Schaden. Wer weiterhin nicht aufpasst oder Pech hat, verreckt ganz schnell. Entweder ihr habt noch einen "Talisman der Wiederauferstehung" in Petto oder das war's mit euch. Fortgesetzt wird dann nur beim letzten Speicherpunkt, den ihr aktiviert haben müsst. Kleinere Checkpoints gibt's meines Ermessens nicht. Ich hatte im ganzen Spiel aber den Eindruck, dass selbst meine am besten aufgerüsteten Waffen (im Shop gegen UNMENGEN an Kohle machbar) immerhin noch 8493758x auf den Feind draufkloppen müssen, damit selbiger endlich dahin scheidet.
Und das selbst auf "Leicht". Dieser Schwierigkeitsgrad macht es möglich, dass Ryu kurz vorm Tod in einen ca. 2-minütigen Unsterblichkeitsmodus wechselt und automatisch allem ausweicht / alles abwehrt. Erhaltet ihr wieder Lebensenergie, stoppt der Modus wieder und wechselt in die Normalität - bis ihr wieder nahe dem Tode seid. Ihr könnt das Spiel dann problemlos durchzocken.
Guuuuuuuuute Wahl von Team Ninja - die Macher von "Demons / Dark Souls" könnten sich da echt mal eine Scheibe abschneiden.
Wer auf "Normal" oder "Schwer" spielt, begeht Selbstmord. Immerhin fing ich lieber nach Kapitel 8 auf "Normal" nochmal von vorne an ehe ich in den späteren Kapiteln fest stecke.

Ein weiteres Problem ist aber die unglaublich träge und verzögerte Steuerung: Ryu bewegt sich erst gefühlte Millisekunden später - was mich richtig nervte, da die Kameraführung unter aller Sau ist und in engen Gängen schnell mal NICHTS Gescheites mehr anzeigt und man die Wand oder wildes Gegnergewusel anguckt. Des Weiteren sind Ryu Sprünge (er beherrscht idiotischerweise keinen Doppelsprung) enorm schnell und wirken auch deswegen sehr unrealistisch - koordiniertes Springen oder Wandlaufen (Anlaufwinkel ist entscheidend - sonst rennt er sie gerade hoch) ist dabei ein reines Gefriemel - Prince of Persia zeigt da wie man es RICHTIG macht. In einem Abschnitt muss man einen Quadrat-förmigen Raum an den 4 Wänden entlang hochlaufen - leider dreht sich die Kamera dabei nicht mit, weshalb Ryu irgendwann einfach zu Boden plumpst, da der Winkel nicht mehr stimmt.
Man muss also eine spezielle Fingerverrenkung an der Vita vornehmen und so die 2 Analogsticks bewegen, den linken lässt man in Laufrichtung, den rechten justiert man immer nach und den rechten Zeigefinger nutzt man für die X-Taste (die eigentlich durch den Daumen betätigt wird), um die weiterführenden Sprünge einzuleiten.
Das ist einfach traditioneller Bullshit.

Auch sind die Levels recht leer, aber dafür meist unrealistisch groß. Das Spiel macht auch ein wenig auf "Open World" mit mehreren Bereichen und Karten, ist dabei aber streng linear. Auch hier und da einsetzbare Objekte wirken schlichtweg aufgesetzt. Vergleicht "Resident Evil 1" mit "Resident Evil 5" und ihr wisst was ich meine. Auch die Story begeisterte mich nicht - auch, dass ihr Rachel spielen könnt, die sogar hier und da neue Frisuren (, die keinerlei Effekt haben) freischalten und "anlegen" kann (kurze Haare und in Nullkommanichts mal eben langes Haar? Bullshit!), ändert nichts daran.

Viel eher finde ich es eine Frechheit welche Art von Gegner euch später erwartet - ich sage nur "Geister-Piranha". Nervigster Feind ever. Auch gibt es hier und da versteckte Hinterhalte, in denen schier unendlich Gegner auf euch nach und nach zukommen - und am Ende eine kleine Belohnung winkt.



Trophy-Bullshit

Belohnungen und "klein" sind hier Programm, da auch die Trophäen ein absoluter Arschtritt für den Spieler sind. EIN Durchlauf mit Sammelfreude der Skarabäen hat mir gerade mal ein paar Bronze-Trophies gebracht. "Töte 1000 Feinde mit Waffe X" (es gibt ca. 10 Waffen) - das nenn' ich doch mal eine stark innovative Leistung!
Übrigens gibt's jeweils nur Bronze. Da leih' ich mir lieber "Hannah Montana" aus, spiel das 2 Stunden und hab neben Platin alles andere geschenkt bekommen.
Diese zeitverschwendende Arbeit überlass' ich mal dann lieber den absoluten Trophy-Jägern.

Sorry... nichts für Ungut, Leute... aber was ist euer Antrieb die Dinger bei fast allen Sachen zu finden? BlackAngel(undnochso'npaarZahlen): "Warum verschwendest du soviel Zeit und genießt sie nicht lieber mit anderen Dingen des Lebens? Was ist der Sinn dahinter? Bei wem kann man damit angeben? Steht das irgendwann in den Geschichtsbüchern? Im Guinessbuch? Oder auf deinem Lebenslauf bei der Bewerbung? Nach ca. 50 Jahren ist dein Leben vorbei, du blickst zurück - und dann? Trophies-Sammeln hin oder her... aber ich muss mich nicht jeder schwachsinnigen Programmierung beugen... der Sinn des Zockens ist die Unterhaltung, das Erlebnis... Lebensversüßung in eine Richtung quasi... doch repetitives Trophy-Sammeln verschafft keinerlei großartiges Erlebnis. Meine Meinung."



Sonstiges:
  • Neuheiten der "Plus"-Version: keine Ahnung... außer absolut minimalen Touch-Funktionen ist mir nichts aufgefallen - Online gibt's nicht



Fazit:
Ninja Gaiden Sigma ist ganz nett, aber auch nicht mehr. Gott sei Dank gab es den leichten Modus, bevor's mich vollends vergrault hat. Der Funfaktor ist da, aber ganz dicht neben dem Unfairness-Pendant. Soviel Gegner, die da einen begegnen, ist nicht normal. Ninja Gaiden goes Dynasty Warriors. Die Steuerung ist außerdem recht träge, die Kameraführung teilweise katastrophal und die Tatsache hier einen alten Klassiker nahezu 1zu1 umzusetzen eine Frechheit wie sie im Bilderbuch steht. Nicht das Geld wert.

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