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Donnerstag, 28. Juni 2012

Krater




Der letzte Scheiß

Genau das denke ich jetzt, wo ich am Verfassen des Reviews bin. So sehr hat mich das Spiel in den letzten Spielminuten enttäuscht, obwohl die erste halbe Stunde enorm motivieren war.

Warum? Das lest ihr jetzt!

Krater ist ein klassisches Hack'n'Slay-RPG und auch gut mit Diablo vergleichbar. Ihr lauft durch die Gegend, nehmt in Stadtgebieten Aufträge an, kloppt Monster, lootet (to loot: Beute machen) allerhand Krimskrams, nutzt es selbst oder vertickt es... und wieder geht's von vorne los. Kennt man ja.
Die Story kann ich gar nicht richtig beschreiben. Es geht jedenfalls um das schicke Land Schweden, welches aber von einem dicken Atomeinschlag heimgesucht wurde. Dieser hinterlassene "Krater" stellt auch den Ausgangspunkt der Story und der Welt drum herum dar. Über eine Übersichtskarte gelangt ihr somit zu neu entdeckten Leveln oder Städten.

Ihr seid regulär zu dritt unterwegs. Einzeln oder zu zweit geht auch, aber das wäre waghalsig. Die Schwierigkeitsstufe des Spiels ist nämlich schlichtweg unverschämt. Ich startete auf "Leicht" und hatte schon beim ersten heftigen Zwischengegner absolut erhebliche Probleme. Wenn man stirbt, fängt man in der nahegelegenen Stadt an. Soweit gut.
Aber irgendwie zieht man sich auch so im Kampf bleibende Verletzungen zu, die man in der Stadt kostenlos heilen lassen kann. Problem: was haben diese Verletzungen denn für einen Härtegrad? Wo beeinflussen sie mich? Weder im Charaktermenü sah ich Verletzungen, noch klärte man mich über das "Spritze"-Symbol neben den Avatarbildern auf.

Naja, egal... wichtig ist, dass ihr versteht, warum Krater echt scheiße ist. Es liegt am Recruiting-System. All eure Partymitglieder sind austauschbare und seelenlose temporäre Gefährten. Sie können anfangs nur 5 Level maximal steigen. Danach stecken sie schlichtweg "fest". Also müssen neue Soldaten her... die kauft ihr für Geld in der Stadt, danach gehören sie euch dauerhaft. Problem: sie haben weder Booster, noch Erfahrung, noch vernünftige Items. Das heißt: NEU SAMMELN! Und am besten in bekannten Gebieten, da man nie weiß, ob das nächste Gebiet nicht unnatürlich schwer zu meistern ist.
Und vor allen Dingen ist es wichtig die Party mit ordentlichen Experten zusammenzustellen: Fernkampf? Schnell-Nahkämpfer? No way... 2 Tanks und einen Heiler müssten für's erste reichen. Ich fand's krass wie derbe der Schwierigkeitsgrad auf EINMAL (wirklich aus heiterem Himmel) heftiger wurde und ich nicht mehr mit kam.

Wenn einer der Teammembers im Kampf stirbt, kann man ihn erst hinterher kostenlos wiederbeleben. Auf "Leicht" heilen sich die Männchen danach auch Stück für Stück selbst. Nur halt im Kampf nicht. Die Levels sind zwar grundsätzlich nett und in hübscher Grafik designt, dafür wiederholen sich Abschnitte bis zum Erbrechen. Und die Gegner genauso. Irgendwann langweilt das Ganze nur noch.

Die Quests beherbergen auch nicht mehr als "Hole mir das!", "Sammle das!" oder "Töte das!". Gequassel wird in Text dargestellt. Sprachausgabe gibt's nur bruchstückhaft. Die Story wird in Panels erzählt, die recht langweilig gehalten sind.
Das Looten an sich macht Fun, der Schwierigkeitsgrad und die Eintönigkeit lassen den Spielspaß aber in Nullkommanichts wieder verschwinden. Echt mieser Programmierfauxpas.

Vergleich: Magicka. Hat das von euch jemand gespielt? Grundsätzlich interessant, vor allem die Sache mit den Zauberkombinationen. Und? Toll umgesetzt? Nope. Das Spiel nervt einfach. Warum? Der Schwierigkeitsgrad. Für solche Spiele wurden Trainer erschaffen. Nur leider bietet Shit... äh... Cheathappens.com wieder mal als derzeit einziger einen Trainer an, der natürlich Geld kostet. Was für eine traurige Welt, dass heute mit sowas auch noch Geld gemacht wird...


Fazit:
Krater kostet ca. 14 € auf Steam. Bitte verzichtet einfach darauf und bestellt euch dafür lieber eine leckere Pizza. Die geht wenigstens nicht auf die Nerven und hat auch keinen üblen Nachgeschmack. Schwierigkeitsgrad und Levelrecycling vom Feinsten. Trotz schöner Grafik und gutem Ansatz versumpft das Spiel mit seiner belanglosen Story im Einheitsbrei.

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