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Freitag, 29. Juni 2012

Resonance

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NEIN! Nicht "Resonance of Fate"!

Ich sag's euch... wie nervig es allein schon war Infos, Lösungen oder allgemein die Homepage dieses Titels herauszufinden, wenn Google stets denkt es handelt sich beim Suchbegriff "Resonance" ja um das 2010 erschienene Japano-RPG "Resonance of Fate" für X360 und PS3.

Jedenfalls könnt ihr dieses Indie-Halb-Geheimtitel-8Bit-Point-and-Click-Adventure hier schon direkt für ca. 10 $ ordern. Problem vielleicht für den einen oder anderen: es ist komplett in englischer Sprachausgabe. Gar nicht schlecht um ein wenig Englisch zu trainieren, aber wer auch das letzte Wörtchen noch verstehen will, sollte seine Wahl bei "English only" wohl besser nie auf RPGs oder Adventure-Games fallen lassen.

Jedenfalls steuert ihr - wie auf dem Cover zu sehen - nach und nach 4 Persönlichkeiten. Erst als Intro einzeln und mit wenigen Aufgaben - später auf Wunsch / Klick sofort wechselbar, unabhängig von deren Entfernung zueinander.
Genau das ist auch schon das erste Problem: VIER Personen ständig untereinander wechselbar bei knapp 10 Locations auf der Map? Das macht das nicht gerade benutzerfreundliche Adventure auch nicht einfacher...

Zur Story: die anfangs nur nacheinander gespielten vier Charaktere haben ein gemeinsames Schicksal. Und irgendwie hat es mit der Erfindung von Dr. Morales zu tun. Doch ihm ist etwas Schreckliches widerfahren - man hat seine Technologie gegen ihn eingesetzt, so die Vermutung. Was die Erfindung so kann und welche Auswirkungen es auf die Menschheit hat, wird euch früh genug erklärt. Zeit der Sache auf den Zahn zu fühlen...

Erst einmal aber sei hervorzuheben, dass es in 8-Bit-Grafik wie einst die Klassiker von Lucas Arts in den späten 80ern bzw. ganzen 90ern gestaltet ist. Charmant, wenn auch altbacken, bietet aber hier und da doch ansehnliche Effekte mitsamt einer professionellen Vertonung. Gedanken lest ihr zwar nur, hört sie aber nicht - bei Gesprächen kommt dann die Akustik noch hinzu. Auch sind kleinere interaktive Gameplayelemente wie das Drehen einer Kurbel oder das Zerschneiden eines Seils mit einer Glasscherbe manuell erfordert. Sehr schön designt.

Schrecklich, obwohl irgendwie logisch, wirkt dann aber das Inventar. Dort finden sich nicht nur klassisch Gegenstände an (, die ihr natürlich auch untereinander noch austauschen könnt - was die Verwirrung nur noch mehr ankurbelt), sondern auch zwei neue Kategorien: Long Term Memories und Short Term Memories.
Wo im Menü Langzeitgedächtniserinnerungen allgemein dauernd wichtige Themen versteckt sind, könnt ihr jeden vorstellbaren HotSpot aus der Umgebung (Balken, Tür, Schild, etc.) auf Wunsch ins Kurzzeitgedächtnis ziehen (wahlweise auch direkt auf die Person, mit der ihr darüber reden wollt).
Allein die Tatsache, dass die Protagonisten nicht AUTOMATISCH das - wie bei verflucht nochmal allen anderen vergleichbaren P&C-Games - machen, grenzt schon an ziemlicher Frechheit.
Zwar gibt's nur zwei Mausbuttons als generelle Interaktionsmöglichkeit (Links = Interagieren, Rechts = Analysieren)... aber allein dieser Gedächtnisschrott und die Charaktere und tausend Items verwirren gleich nach dem ca. einstündig langen Einstieg. Und dann bleibt da noch eine Karte mit 10 Locations, die man alle nacheinander abklappern darf. Es ist zwar schön, dass ich minimalistisch in explizit JEDE Interaktion (Computer hacken, Befehle eingeben, Stick an USB-Port anklemmen, Notizen machen, etc.) realistisch eingebunden werde - aber das leider aufgunsten der Spielbarkeit.
Es hat mich einfach nur genervt - obwohl die Geschichte spannend war.

Bei dem Reichtum an guten Games verzichte ich auf so einen Quatsch. Manchmal frage ich mich wie Leute nur auf solche beknackten demotivierenden Ideen kommen.



Fazit:
ACHTUNG: alle Point- & Click-Adventure-Fans mit Retroliebe schrauben die Erwartungen bitte gewaltig herunter und schauen sich geduldig ein paar Let's Plays an - und entscheiden dann bitte erst, ob es das Richtige für sie ist. Ich stürze mich demnächst lieber auf "Das Schwarze Auge - Satinav's Ketten".

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