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Sonntag, 15. Juli 2012

DSA - Satinavs Ketten




Gewohnt Gutes von Daedalic

Da sind sie wieder - die Macher von Point and Clickadventure-Krachern wie "Edna bricht aus", "Deponia" oder "The Whispered World" aus Hamburg. Ihr neuestes Werk setzt im Universum von "Das Schwarze Auge" (mir fällt da spontan "Drakensang" ein) an und wird nicht nur Fans begeistern. Ich selbst kenne mich mit dem Universum weniger gut aus, fühlte mich aber sehr gut mit diesem Titel hier unterhalten.


Der Grafikstil hier unterscheidet sich ganz krass vom Comiclook der sonstigen Daedalic-Titel und bietet einen ganz besonders malerischen Comicstil. Einfach jedes Panel - besonders außerhalb der zu Beginn vorgestellten Stadt Andergast - bietet für das detailverliebte Auge eine regelrechte Wonne. Screenshots von diesem Spiel zu betrachten, ist quasi das reinste Vergnügen!
Umso besser, dass die Steuerung gut von der Hand geht: mit Linksklick fügt man kontextsensitive Aktionen aus, also immer zu der Situation passende Aktionen - das kann Aufnehmen, Benutzen oder Betrachten sein - und der Rechtsklick dient allgemein zum Betrachten. Am unteren Bildschirmrand befindet sich das Inventar, das gewohnt Kombinationen zulässt.
Aber diesmal habt ihr auch 2 Zauberfähigkeiten: kleine Gegenstände zerbrechen oder wieder zusammenfügen - was den Komplexitätsspielraum der Rätsel erweitern kann.

Die Rätsel an sich sind meist recht simpel gestrickt und auch meist nicht auf mehrere Panele verteilt, da es auf der großen Reise auch lediglich immer nur einzelne Orte gibt - Stück für Stück nacheinander. Doch die Feenwelt später bietet da nicht nur eine Ausnahme, sie verwirrt auch regelrecht mit ihrem abstrakten (Rätsel-)Design. Mich zumindest hat es beim Spielfluss erheblich gestört - andere motiviert es vielleicht.
Was mich - nebenbei gesagt noch störte - sind die häufig nach Szenenwechsel auftretenden Mikroruckler, die manche Klicks einfach verschlucken. Eine gewohnte Daedalic-Krankheit.

Jedenfalls ist die Geschichte spannend, die Charaktere gewohnt gut vertont und das Adventure macht Laune. Auch die niedliche Nuri als Mädchen an Gerons Seite lässt eine nette Beziehung zwischen ihnen aufkommen.
Doch aufgepasst!
Trotz aller Schönheit empfehle ich euch, auch wenn ich selbst vor Neugier sterben würde, kurz vor dem Ende das Spiel einfach zu deinstallieren und es euch in eurem Kopf selbst auszumalen.
Glaubt mir - es wird viel schöner sein als dieser Schwachsinn, der euch da innerhalb weniger Sekunden vorgeliefert wird. Mit 10 Sekunden will man euch abservieren - und das noch nichtmal zufriedenstellend.

Es gibt kein echtes Happy End und keine Nachvollziehbarkeit.
Was war denn da eigentlich los?
Schade... aber trotzdem ein empfehlenswertes Spiel, welches manchmal mit ein paar nicht nachvollziehbaren plot-stoppenden Rätseln und Minibugs daher kommt.



Fazit:
Allein schon von der grafischen Märchenwelt eindrucksvoll! Professionell vertont, über die Spiellänge gesehen gut spielbar - wenn auch die Feenwelt unnötig komplex vom Rätselgrad ist (im Gegensatz zu den Dingen davor). Das Ende ist jedoch äußerst misslungen und bleibt nachhaltig schlecht im Gedächtnis. Schade - bitte mehr von den guten Seiten im Nachfolger und für die schwarzen Raben im Spieldesign eine Vogelscheuche aufgestellt!

1 Kommentar:

  1. Die Grafik ist auf jeden Fall wirklich schön, erinnert mich an früher wo man sich noch ewig jeden neuen Screen angeguckt hat um alles aufzusaugen :) Werde ich mir auf jeden Fall auch nochmal angucken bevor dann Deponia 2 kommt!

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