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Freitag, 31. August 2012

They Bleed Pixels

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Blutfontänen: GO!

In diesem Test möchte ich allen Hartgesottenen und die, die's noch werden wollen, eine kleine 8-Bit-Jump'n'Run-Perle in klassischer 2D-Manier vorstellen, die es brandneu auf Steam für ca. 10 € (derzeit sogar 20% billiger) abzustauben gilt.


Die Story ist recht simpel: ihr werdet als Mädchen auf eine Schule der "gebeutelten Mädchen" gebracht, dort scheint ein Zauberer es auf euch abgesehen zu haben und belegt ein uraltes Buch mit einem Fluch. Von all dem nichts mitbekommend stoßt ihr eines Tages auf das Ding - und werdet fortan von merkwürdigen Träumen heimgesucht, in denen aus euren Armen lange rasiermesserscharfe Klingen wachsen, ihr in einer merkwürdigen Welt voller Gefahren und Monster seid und euch in einem reinen Blutbad wehren müsst. Frau in sauviel Blut? Klingt eigentlich nach Vampirella ───────────►
, ist aber die kleine athletische Hauptdarstellerin des Spiels mit heftigem Schwierigkeitsgrad. Erinnern tut es allein von dieser Tatsache und der Grafik stark an "Super Meat Boy", ist aber von einem anderen, neuartigen Indie-Entwickler namens Spooky Squid Games Inc..

In lediglich 11 Leveln, die im Prinzip - würde man vom Schwierigkeitsgrad absehen und unsterblich sein - in weniger als einer Stunde zu schaffen sind, steuert ihr euch am besten mit Gamepad durch die verhältnismäßig großen Levels. Dabei begleitet euch eine präzise Steuerung, die euch nicht nur Schläge, Geduckt-Rutschen, Walljumps und Tritt-Attacken erlaubt, sondern auch Perfektion von euch verlangt.
So fängt zwar alles mit einem einsteigerfreundlichen Tutorial an, geht aber schnell zu hohem Anspruch über. Ich beispielsweise habe es nicht über die Hälfte des Spiels hinaus geschafft und sitze in Kapitel 3 - Stage 3 fest.
Vor allem die nach und nach eingeführten Feinde (vor allen Dingen in Gruppenkombination mit anderen Gegnerarten) machen euch stark zu schaffen. So kann der Standard-Zweibeiner zwar nur zuschlagen, nervt aber hin und wieder trotzdem - gerade im falschen Moment, wo man schon genug damit zu tun hatte nervlich und geschickt eine Todesfallenreihe auszuweichen. Oder kleine Zwerge mit dicken Messern, die gerne in die Lüfte springen und euch von oben attackieren. Oder die seitlich dashenden Nautilus-Wesen. Oder dann doch die nervigen sich beamenden Geister?
Und all diesen Gefahren zum Trotz erwarten euch natürlich allerlei kreative Fallen - meistens Kreissägeblätter oder Stachelfallen, die euch meist im ersten Kontakt augenblicklich zur Strecke bringen, wenigstens aber eins von drei Herzen klauen.
Eure Lifebar lässt sich nie upgraden und nur wieder auffüllen, indem ihr einen Checkpoint erreicht.

Aber aufgepasst - jetzt kommt der Clue!
Die Checkpoints sind nicht fest in den Level eingebunden. Vielmehr verdient ihr sie euch und setzt sie dann geschickt nach Wunsch ein.
Das geht folgendermaßen: sobald ihr genügend Gegner gekillt (immer schön in die Stacheln treten) oder bestimmte Fragmente eingesammelt habt, ist eure Leiste voll und eine Aura um euch herum signiert die Speicher-Bereitschaft. Bleibt ihr einen Moment stehen, wird ein Checkpoint angelegt, von dem aus ihr nach dem Ableben neu startet - die letzten Gegner ebenso resettet.
Wägt also stets ab, ob ihr hier speichern wollt, wo es sicher ist oder ihr das nächste kleine Hindernis noch überwinden wollt ehe dort eventuell die größere und längere Gefahr auf euch wartet. Oder lieber doch kein Risiko eingehen? Schließlich könnte einen der kleinste Fehler umbringen.
Fakt ist jedenfalls, dass weder Gegner noch Kreissägen in der Nähe sein dürfen - sonst geht's nicht.

Allein das Feature verdient schon außerordentliches Lob. Wo Checkpoints zu reichhaltig oder im Gegenteil zu mager oder deplatziert eingesetzt wurden, seid ihr hierfür verantwortlich.
Dass es aber natürlich längere Passagen in den späteren Levels gibt, wo ihr absichtlich nicht speichern könnt, sollte euch klar sein.
Allein gibt es viele Passagen, die darauf aus sind eurer Ableben einzufordern - millimetergenaue Sprünge, hektisches, aber dennoch gezieltes Ausweichen oder gekonntes Metzeln durch blockierende Gegnerhorden unter Zeitdruck, weil da von links die Sägeblätter ansausen - das alles und noch viel mehr erwartet euch.
Trial & Error Prinzip, anfangs noch fair, später ... ja, eben nicht mehr. Lustig: eure Leichen bleiben für euch leicht sichtbar an den letzten Todesorten kleben.
Achja... und Wandrutschen inklusive Walljumps sind später Gang und Gäbe. Der sonst so sichere Boden stellt für euch dann eine einzig und alleinige Bedrohung dar - und wenn es mal welchen gibt, ist er bestimmt aus Eis oder mit Gegnern getränkt.

Viel Spaß beim Sterben - diesmal sogar im positiven Sinne. Denn hier fängt man nicht jeden Level wieder von vorne an, nicht wahr Dark Souls?



Fazit:
They Bleed Pixels hat nicht nur einen coolen Titel, sondern auch eine hübsche Grafik, eine putzige, aber völlig sinnlose Story, ein feines Kampfsystem, aber allen voran einen stetig steigenden und heftigen Anspruch an die Geschicklichkeitsskills und Nervenpower des Zockers.
Hier ist echte Leistung gefragt - 1000 Tode sind garantiert. Dafür brilliert das Spiel mit einem sympathischen "choose-your-own-checkpoint--system". Obwohl ich es nicht gemeistert habe, bin ich doch recht fasziniert. Besucht einfach die Entwicklerhomepage und lasst euch vom Trailer überzeugen!

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