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Donnerstag, 20. Juni 2013

Sacred Citadel + Jungle Hunt DLC



COOP-Retro-Prügelei mit optischer Frischzellenkur

Hauptspiel hier auf Steam - genauso wie den 5 Tage nach Release erschienenen DLC namens "Jungle Hunt", der die Kampagne um 1 Kapitel und effektiv 5 weitere Levels erweitert, jetzt bei mir hier, direkt live und in Farbe auf dem schonungslosen Prüfstand.
Wo das Hauptspiel satte 15 € verlangt, müsst ihr beim DLC noch einmal 5 weitere Euronen drauf legen und habt dann erst das eigentliche Release-Paket für 20 € erhalten.

Eine Frechheit ist tatsächlich, dass nicht nur das Zusatzpack so kurz nach Erstveröffentlichung des Haupttitels erscheint, sondern auch zusätzlich zum eigenen logischen Verständnis durch die World Map im Game selbst klar macht wird: Das Spiel wurde von vornherein auf zusätzliche Geldmacherei ausgelegt, da die Weltkarte selbst das neue Areal bereits im Hauptspiel als Platzhalter bereit hält.

Blocken ist hier keine nette Dreingabe, sondern A und O. Wer's richtig macht, betäubt so nämlich Gegner und kann sie - nach Schema F mit immer derselben Combo bearbeiten. Japp, es hätten ruhig mehr Moves / Waffen sein können.

Soviel sei schon einmal am Anfang über den Indie-Entwickler Southend bzw. dem Mitschuldigen Publisher "Deep Silver" klar gestellt.


Sacred Citadel ist aber - wie bestimmt schon viele wissen - KEIN offizieller Nachfolger vom ersten und auch ernstzunehmenden Diablo-Klons aus Deutschland (2004) und auch nicht vom 2009 erschienenen Nachfolger, sondern ein klassisches Beat'Em-Up Spin-Off mit Ausrichtung auf COOP-Klopp-Action wie es Titel wie Final Fight, Castle Crashers oder Scott Pilgrim VS the World bereits nach altem Traditionsrezept gekonnt ablieferten und hat lediglich die Verbindung mit dem Wort "Sacred" und "Ancaria" eine Verbindung zu den vorhergehenden Titeln.


Wenn man das erst einmal akzeptiert, kann man - meiner Meinung nach - einem kurzweiligen und netten Titel hinterher schauen, der erst beim Steam Sale gekauft werden sollte und angesichts einiger fiesen Pressemitteilungen unpassend schlecht bewertet wurde.


Sacred Citadel will nur eins:
Kurzweilig sein und euch die Möglichkeit geben den anrückenden Heerscharen ordentlich auf's Fressbrett zu hauen!
Und ja - manch einer mag geschockt sein, doch ich fand' den Titel wesentlich unterhaltsamer und gemütlicher als seiner Zeit noch "Castle Crashers", das nicht nur teilweise zu schwer, sondern auch recht billig aussah und wegen seiner recht guten, aber nicht fantastomatischen Ideen zu sehr gehypt wurde. Wir ihr nachlesen könnt, war ich sichtlich enttäuscht.
Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann sind's zu Unrecht gehypte Game-Titel.

IS' DOCH WAHR!

Mit Sacred Citadel erwartet uns ein Spiel, das wir entweder mit bis zu drei Rächern insgesamt / maximal bestreiten können oder auf Wunsch eben ganz allein spielen. Dabei bleiben uns 4 Spielfiguren zur Auswahl: Den dicken Nahkampfkrieger, den eher auf Bogen hintrainierten Schützen, die Magierin oder eine Schamanin. Nachdem die Auswahl getroffen ist, geht's mit dem nacheinander durch die einzelnen Levels über 4 Kapitel - das fünfte gibt's dann erst via "Jungle Hunt", das sich quasi ins Gefüge / in den Stil der übrigen Abschnitte nahtlos und ohne große Unterschiede einfügt. Dennoch ist der Preis angesichts der lauen Spielzeit von ca. 5 Stunden (maximal und mit DLC) ungerechtfertigt.


Genial am Spiel ist aber die wunderschöne, comichafte Grafik, die vor allen Dingen in Sachen Farbenpracht und 3D-Faktor kräftig ihre Muskeln spielen lässt.
Wie gewohnt geht's von links nach rechts, wobei die Kamera natürlich nicht drehbar ist und so perfekt mit entferntem und nahem Hinter- und Vordergrund spielt und sogar mit Hüpfpassagen kleine eingestreute abwechslungsreich anmutende Passagen für Jump'n'Run-Freunde anbietet.


Achtung! Minenlore rollt an!

Natürlich fühlt sich ein seitlich scrollendes Kloppspielchen auch kurz vorm Abspann noch so an wie am Anfang. Was hier aber motiviert, ist zum Einen das nette Upgradesystem, das euch nach dem Ende eines Levels Punkte auf "Nahkampfschaden", "Gesundheit" und zwei weitere Grundattribute verteilen lässt und nach dem Zufallsprinzip neue Waffen und Rüstungen droppt, die dann bestimmte Werte meistens verbessern, zumindest euch über einen Kompromiss diverse Vor- und Nachteile grübeln lassen. Die Punkte klug zu verteilen ist hier Pflicht - Zurücksetzen geht nämlich nicht.


Nett: Manche Objekte wie die Baumstammschwinge kann man zu seinem Vorteil nutzen oder auch beim Versuch scheitern. :D

Wer unterwegs reichlich Kohle einsammelt, kann in den einzelnen Kapiteln zwischen den Stages in die jeweiligen "Städte" (quasi Minisiedlungen) reisen, um dort Heilungsitems, Equipment oder temporäre Attributsverstärker einkaufen. Zwar habe ich das kaum genutzt, da es die bessere Ausrüstung eh innerhalb der Levels gibt - genauso wie Tranknachschub.
Von letzterer Sorte gibt's nämlich maximal drei Stück im Inventar mit jeweils einer Sondereigenschaft: der eine heilt dich, der andere füllt die Special-Power Anzeige auf und der letzte verleiht Extra Damage.

Zwar gibt es die Variante "2 Kopp größer" unzählige Male, aber so einen fetten, genial inszenierten Ochsen wie den hier hätte ich mir schon öfters gewünscht.
Schön wie sich der Drache während des Levels ankündigt und stilvoll im Background auftaucht - und einen Säureteppich auf dem Fahrstuhl hinterlässt.

Zwar fällt das Spiel gerne in eine Dauerklopperei aus, macht aber dank sichtbarem Healthbalken der Feinde, wirksamen Waffen und schnellem Bodycount richtig Spaß. Besonders die am Ende jeder Stage auftauchenden Minibosse haben mir gefallen. Zwar hätten es mehr Special Bosses sein können und auch die Gegnerart wiederholt sich zunehmendst, doch der Spaß schlägt nie zu Frust um - immer wieder levelt man auf, immer wieder sieht man irgendetwas Schönes.

zzzzzzzzzzzZZZZZZZZZZZZZZzzzzzzzzzz ... Patrick hat die Story nicht mitbekommen: Doch diesmal voll beabsichtigt! Die Cutscenes geben genug Zeit seine Hand in Hosenstallgegenden abzulegen.

Da ist's egal, dass die Cutscenes in Standbildern ablaufen und nur sehr wenig, teils uninspirierte Dialogsequenzen (dafür aber mit soliden lustigen deutschen Sprechern) auftauchen - doch das gehört irgendwie aber auch zum oldschooligen Spielschema, gell?

Ob mit Viech oder Maschine: Hier werdet ihr für kurze Zeit übermächtig und räumt mit Leichtigkeit jedes Monster vom Spielfeld.



Fazit:
Sacred Citadel ist gar nicht so schlecht wie die Presse behauptet und verdient - zumindest bei 75% Sales Off (mit DLC versteht sich) - auf jeden Fall mal eine nähere Betrachtung. In Falle eines vollzogenen Kaufes dann bitte bei mir melden. ;)

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