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Mittwoch, 21. August 2013

Shortcut: The Raven, Rogue Legacy, The Inner World




Die Legende des Meisterdiebrabens beginnt mit der momentan verfügbaren ersten von insgesamt drei Episoden und kann als Triologie-Pack schon hier auf Steam für ca 25 € gekauft werden. Sobald die kommenden zwei Episoden (laut nicht überprüften Infos Ende August / Ende September) erscheinen, können diese auch gespielt werden.
The Raven ist ein klassisches Point- & Clickadventure in 3D Grafik von Entwickler KING Art. Dieser zeichnet sich bereits für das geniale "Book of Unwritten Tales" verantwortlich und auch für dessen "Nachfolger" aka Spin-Off "Die Vieh-Chroniken". Wo aber die beiden letzten Games in einem recht hübschen Fantasy-Setting angesiedelt waren, tummelt sich "The Raven" in den 60ern herum. Dort, wo man schon Dampfschiffe, Autos, Züge und dergleichen benutzt - also in einer recht gewöhnlichen Zeit.
Das ist auch recht schade, weil die Entwickler innovativer ans Artdesign herangehen können - nachweislich! Doch nun gilt es als leidenschaftlicher Hobby-Kriminologe der Spur zum Meisterdieb zu folgen, der einen Kunstgegenstand nach dem anderen raubt - und nun scheinbar auch Morde begeht - ein Trittbrettfahrer? Komplize? Komplott?

Ihr spielt einen älteren Herren, der eigentlich nur Schaffner in einem Zug in Österreich ist - doch sich dort bald durch sich überschlagene Ereignisse inmitten einer polizeilichen Untersuchung wieder findet. Immerhin befindet sich an Bord des Zuges ein wertvolles Objekt, mit dem man versucht den Dieb eine Falle zu stellen.

Das Adventure spielt sich sehr klassisch: Hotspots suchen, finden, anklicken, mehr erfahren, evtl einstecken und an anderer Stelle einsetzen - möglicherweise auch mit anderen Inventaritems kombinieren (ca. 2 Mal im ganzen Spiel?!). Man findet recht wenig Einsteckbares und gerade die Szene im Zug zu Beginn ist recht "eindimensional" gelungen. Aber auch insgesamt gibt's häufig Orte, die wenig Inhalt oder Rätselgrundlage bieten. Man muss ja nicht gleich jemanden wie in Deponia 2 mit 100000000000 Locations erschlagen, aber ein wenig mehr hätten es schon sein dürfen. Zumal die Rätsel allgemein keine sind. Man hat wenig Möglichkeiten Items einzusetzen und kommt mit Logik sehr schnell darauf, was jetzt mit was kombiniert werden muss. Ganz besonders, weil uninteressante Hotspots durch mehrmaliges Betrachten als "irrelevant" deklariert werden und dann nicht mehr verfügbar sind. Das ist sehr löblich, da Hintergrundnonsense durch eigenes Handeln aussortiert und die Szene übersichtlicher wird. Lang' dauert's aber nicht - wer hätte das gedacht? - und die erste Episode ist rum. Doch diese 3 Stunden sind trotzdem recht ordentlich und es gab' auch Episoden, die viel kürzer als diese waren im Adventurebereich und obwohl die Geschichte spannend herangetragen wird, ist es bisher nichts weiter als "Mord und Untersuchung" - nichts, was wir nicht schon irgendwo gesehen hätten.
Fürchterlich sind aber die vielen Bugs, die im Spiel vorkommen: Mal wird der Hauptcharakter unsichtbar und das Spiel friert quasi ein (keine Aktion mehr möglich, Neuladen) oder wichtige Items werden nicht überreicht (Doc gibt einem die Patrone vor Verlassen der Krankenstation nicht → Weiterkommen nicht möglich). Zwar speichert das Spiel, leider aber nur an wenigen markanten Stellen. Wer nicht immer kontinuierlich neue Savegames erstellt, hat später leider gehörig Pech. Dazu kommen noch Szenenwechsel, die man erst einmal als solche identifizieren muss, wo die Kamera einfach nicht umswitcht und man irgendwo hinter Kisten versteckt herum rennt.
Es gibt zwar Panel-Wechsel, die mit einem Icon markiert werden, aber innerhalb eines Panels um die Ecke oder hinter einen Tresen schauen, ist als solch ein Wechsel nicht erkennbar, da ein Icon fehlt. Man muss also raten.
Ein weiteres NoGo ist das absolut bescheuerte HotSpot-Anzeige-Verhalten: Sobald man auf die Taste drückt, werden Lupensymbole, die man eh schon kaum zwischen all den Farben kaum erkennen kann, reingefaded (ganz langsam wird die Deckkraft der Dinger erhöht) - und sie tauchen zudem nicht alle GLEICHZEITIG, sondern nacheinander auf. WHAT DA FUCK?
Nicht nur, dass das mal gar nicht geht, es ist auch noch völlig unbrauchbar und jedes Nutzen wird zuzüglich mit Abzügen von Bewertungspunkten (= irrelevant) bestraft.

Abgesehen davon leisten die exzellent ausgewählten deutschen Sprecher eine einwandfreie Arbeit, sodass man ihnen wirklich (und zwar jeden) sehr gern beim Reden zuhört. Großartig!
Doch insgesamt muss ich sagen: Obwohl Grafik und Sprecher gut sind, kann die Story mehr Individualität vertragen und das Spiel vor allen Dingen weniger Bugs. Letzteres mindert die ansonsten fast einwandfreie Spielbarkeit sehr.









Hier auf Steam für ca. 14 € erhältlich. Es ist das Erstlingswerk von Entwickler "Cellar Door Games".
Story: Keine Ahnung. Vermutlich kämpft hier wieder einmal das Gute gegen das Böse. Im selbst spielbaren Intro bekommen wir nicht nur die eingängige 2D-Jump'n'Run-Steuerung näher gelegt, sondern müssen auch feststellen, dass wir am Ende des Prologes den bösen Ritter spielten und den König niedergeschlagen haben.
Im Hauptspiel übernehmen wir aber die Rolle verschiedener gutherziger Ritter, die das Schloss von eben stürmen und dem Rüpel den Gar ausmachen wollen.
Vom grundlegenden Spieldesign orientiert sich das Game an klassisches Metroidvania-Environment: Das Schloss breitet sich auf mehrere Abschnitte (klassisches Schloss-Interieur, Garten, Dungeon, Tower) auf, auf einer Minimap wird alles akkurat aufgezeichnet und Geld sowie Spezialfundstücke wie Iron Plates oder Ähnliches bringen uns kontinuierlich weiter. Die Grafik ist in comicartiger 8-Bit-Technik angenehm nostalgisch.

Problem oder für viele Hauptmotivation: Man stirbt unheimlich schnell, was aber kein endgültiges Game Over über den Bildschirm zaubert, sondern euch danach in den stammbaumtechnischen Nachfolger schlüpfen lässt. Den könnt ihr euch auch meistens aussuchen (3 stehen zur Auswahl). Manche haben Standardfähigkeiten, halten normal viel aus usw., wohingegen andere mehr aushalten UND mehr Chance auf kritische Treffern haben, dafür aber das gesamte Spiel beispielsweise für diesen Charakter aber über Kopf statt findet, er eine Unschärfe-Aura um sich herum hat (alles in der Nähe wird schwerer erkennbar) oder else. Vorteil inklusive Nachteil.
Dazu kommt noch, dass das Schloss bei jedem Betreten von Grund auf neu randomly generiert wird. Zwar kann man mit dem bereits erbeutetem Geld (Geld ist hier alles was zählt) seine eigene Festung weiter ausbauen, einen Schmied, einen Architekten, eine Verzauberin anheuern, sich selbst mit neuen Gegenständen ausrüsten, die eigene Healthleiste nach oben schrauben, das Verhalten der Schlossarchitektur beeinflussen oder aber neue Spezialfähigkeiten lernen.

Das mag zwar immer recht motivierend sein, denn jeder Tod bringt irgendwie etwas und lässt uns unsere Stammburg verbessern, aber so richtig ist der Funke nicht bei mir übergesprungen. Falls man beim letzten Run ins Ungewisse (und der kann manchmal schon nach 5 Sekunden im ersten Raum enden) nur 90 Goldstücke erbeutet hat, alle Upgrades aber mindestens 100 erfordern, muss man ALLES Gold bei Gevatter Tod am Eingang des Castles abdrücken. And that's just bullshit. Just simple as it can be, crystal clear and definitely a fact: BULL-SHIT! Ich mein: Selbst bei einem "Jetpack Joyride" hat man zumindest ALLE gerade erbeuteten Münzen behalten können und musste keine Mindestgrenze erreichen.

Auch, dass sich das blöde Castle ständig von selbst neu generiert, man oftmals Stachelfallen, Fernkampfgegner, herumfliegende Bilder oder neue Abschnitte hat, wo die Feinde dann plötzlich 485758x so stark sind: Neee... Masochismus muss ich mir nicht als Hobby in den heimischen vier Wänden deklarieren. Wenn ich Bock auf Dauertod hab', schmeiß ich mal die Konsolen aus den 80er/90ern an, hab' da aber ein festes Levelkonstrukt zum Auswendig-Lernen. Rogue Legacy präsentiert weder eine vernünftige Story, noch ein vernünftig süchtig machendes Spielprinzip ala "Castlevania - Symphony of the Night". Hier ist nicht klar, ob's voran geht oder nicht - alles bestimmt der Zufall → Schlossräume, Fairness anhand Gegnerplatzierung und Fairness anhand zufällig neu generiertem Charakter. Hier gibt's keine Unique-Weapon-Items einzusammeln, Fairy-Chests werfen erst einmal nur Fragezeichen auf und sind unerreichbar und zum Schluss wird vermutlich eh nur der Endgegner umgekloppt und "Congratulations" steht auf dem Screen als Verabschiedung da.
Nööö. Kein Bock auf den Scheiß.
*nach ca. 30 Minuten deinstalliert*

Upgrades - wie hier beim Blacksmith - stehen je nach Fund im Schloss zur Verfügung. Zum Schmieden braucht man Geld. Items sind nicht immer von grundsätzlichem Vorteil (verbessern und verschlechtern gleichzeitig).

Die grünen Kullern können wir durch Jump-Duck-Attacks zu Plattformen ausfahren lassen.


Diesen Screen seht ihr uuuuuuunzählige Male.
Und diesen erst... (Nachfolgerauswahl, links davon: alle bisher Verstorbenen).

Blurry Aura um einen herum = Kleiner Nachteil für uns. Dafür kann der Char wieder mehr austeilen.



Dieser Nachteil ist einfach nur ein Tritt in den Arsch, wenn auch zugegebenermaßen ein kreativer. ALLES (auch die Menüs und anzeigen) stehen für den kompletten Run des Nachfolgers hier auf dem Kopf. Toll.

Schloss, Skills und Dienstleister können geupdgraded werden.




Ein Point- & Clickadventure aus deutschen Landen und nicht von Daedalic, sondern vom Newcomer "Studio Fizbin" aus Ludwigsburg / Stuttgart - yippiiiiiiiiiiiiiieh!
Und wisst ihr was? Das tolle Team brauch sich in KEINSTER Weise vor der großen Konkurrenz aus Hamburg fürchten, sondern fährt hier mit ihrem Erstlingswerk ein wunderschönes Märchen in einer anderen Welt auf und präsentiert sich nicht nur mit liebevoll designten, herzerwärmenden Figuren, sondern auch mit einer klassischen Gut-VS-Böse Geschichte, einer sympathischen Grafik und einer fantastischen Steuerung.

Ihr steuert den jungen, blauäugigen Robert, der in Asposien Zuhause ist. Asposien selbst ist ein gigantischer Hohlraum, der von mehreren Schichten Erde bedeckt ist und nur durch Winderzeugnisse von Windmönchen für die Luft der Bewohner sorgt.
Betreut wird er vom größten Windmönch überhaupt: Conroy, der auch gleichzeitig der Herrscher über Asposien ist. Durch einen dummen Zufall wird anfangs ein heiliges Artefakt entwendet, das Robert natürlich schnellstmöglich zurückbringen soll. Daraufhin purzelt er in ein Abenteuer, das er sich selbst nicht hätte erträumen können - und schaut hinter die Facette vom bösen Herrscher, entdeckt seine eigene Herkunft und lernt eine attraktive, aber auch sehr kecke Begleiterin kennen. Auf den ersten Blick fällt gleich auf: Der leicht minimalistisch angehauchte Grafikstil erinnert ein wenig an "Harvey's neue Augen", bietet aber einen Tick mehr Detailgrad, wirkt aber schon zu Beginn sofort sympathisch. Toll ist allerdings auch, dass die deutschen Sprecher durch die Bank stimmig und gut klingen und einige Figuren (die Schrofs, Hack oder auch der schizophrene Windmuseumswächter) äußerste Sympathieträger sind und nicht nur zum Interesse zu den Hintergründen der Welt Aposien's beitragen, sondern einfach schön gestaltet worden sind. Aber auch das gelungene Gameplay macht viel Laune: Hotspots werden mit einem langen Linksklick angezeigt, erledigte Gesprächsthemen aus der Auswahl gestrichen oder ausgegraut, verbrauchte Inventoryitems rausgehauen, die gerade zugänglichen Locations sind nicht in der Überzahl vorhanden und die Rätsel nett, nie zu leicht, aber auch nie zu schwer.
Es gibt pro Hotspot immer zwei Aktionen: Anschauen und Benutzen / Nehmen.
Außerdem spielt man an einer Stelle noch die Begleiterin, verwendet gelegentlich die eigene Musiknase und muss sich vor allen Dingen nicht sinnlosen / nervenden Minispielen hingeben. Zudem gibt es noch eine integrierte, sehr seeeeeeeeeeehr löbliche Ingamehilfe, die einzelne Aufgaben und deren Status protokolliert und Schritt für Schritt die Lösung auf Wunsch preis gibt (Hinweis nach Hinweis nach Hinweis nach Hinweis - und irgendwann dann die direkte Lösung).

Leider ist das Spiel mit ca. 5 Stunden relativ kurz geraten - ich hatte es gestern angefangen und gestern durchgespielt. Gerne wäre ich noch länger in der Welt geblieben, doch vielleicht habe ich das nächste Mal Glück, wenn die Entwickler für Ihre Taten entsprechend entlohnt werden und dadurch einen Nachfolger produzieren können - verdient haben sie's!


Die Hilfe bzw. das Tutorial wurde nicht von Text überflutet, sondern stilgerecht und einfach verständlich hübsch aufbereitet. Vorbildlich.



Die Aufgaben- / Hilfeliste findet man übersichtlich hier. Welche ToDos sind offen, welche abgeschlossen?
Pro Klick auf den runden roten Glühbirnenbutton unten links erscheint ein weiterer Tipp - bis irgendwann die Lösung auftaucht. Sehr gut und auch vorbildlich durchdacht. Sofern man noch nicht alle Rätselbedingungen eingesammelt hat, wird hier ein entsprechender Hinweis, wo man Item XY findet, eingeblendet. Genial.




Jedes Gespräch mit den Schrofs ist toll. So gefährliche Viecher - und dann doch so gemütlich.


Hier spielen wir an unserer Flötennase, um ein Tor zu öffnen.

Der schizophrene Museumswächter. Herrlich! :D

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